Wie fasst man einen Täter, welcher keine offensichtlichen Spuren hinterlässt?

2017 HogaDiese Frage beantwortet uns, den Psychologiekursen der Q11 und Q12, Markus Hoga am 26. September 2017 in einem zweistündigen Vortrag im Penthouse. Herr Hoga ist Diplompsychologe sowie Polizeibeamter und arbeitet als Fallanalytiker – auch Profiler – bei der Polizei in München. Dort gehört er einer besonderen Einheit an, der sogenannten OFA (= operative Fallanalyse) Bayern. Bereits seit 10 Jahren verdient er sein Geld mit der Bearbeitung von besonders kniffligen Fällen. Seine Aufgabe ist es, den Kriminalbeamten beratend zur Verfügung zu stehen, d.h. die Ermittlungsarbeit selbst bleibt bei der zuständigen Polizeidienststelle. Das Ziel der OFA-Einheit ist vor allem die Aufklärung von Sexualdelikten. In der Fallanalyse berät man sich über herausstechende Fälle und versucht, den Beamten ermittlungsstützende Hinweise zu geben. Dies erreichen Fallanalytiker durch eine Rekonstruktion der Tatsituation. Dabei versuchen die Profiler – wobei wir auch wieder auf die Anfangsfrage zurückkommen – den Täter besser zu verstehen und den Tatvorgang nach zu empfinden, was jedoch immer eine Herausforderung darstellt, weil jeder Mensch individuell handelt und denkt. Außerdem müssen die Psychologen immer objektiv denken, nicht nur wenn es um den Täter geht, sondern auch um das Opfer. Eine große Hilfe ist das private Umfeld des Toten, da der Täter oft dort zu finden ist. Ein häufiges Motiv für die Taten ist Eifersucht. Herr Hoga hat uns in seinen Vortrag noch viele weitere Informationen – darunter auch Fallbeispiele – geliefert und uns natürlich auch Fragen beantwortet.

2017 Hoga 2Am Ende hat er uns allen noch einen schockierenden Fakt geliefert: es sind ungefähr 10-12 % Jugendliche unter den Straftätern. Alles in allem hat mir der Vortrag sehr gut gefallen und ich hoffe, dass auch die zukünftigen Oberstufen die Möglichkeit bekommen, mehr über diesen Beruf zu erfahren.