Schüler des Jack-Steinberger-Gymnasiums organisierten im Rahmen eines P-Seminars vier Sternbeobachtungsabende in der schuleigenen Sternwarte

Teil des Programms: Basteln und Benutzen einer Sternkarte
Die Teilnehmer bestaunen das schuleigene Teleskop.
Die dritte Gruppe informierte ihre Gäste über „das Leben der Sterne“.
Die Zuhörer verfolgen interessiert die Präsentation.
Wissenswertes über Schwarze Löcher erfuhren die Teilnehmer des letzten Astronomie-Abends.
Auch in der Sternwarte aufgenommene Bilder des Superblutmondes 2015 wurden gezeigt.
Teil des Programms: Basteln und Benutzen einer Sternkarte

Bad Kissingen – Die Organisation eines Projektes im Rahmen des P-Seminars ist mittlerweile ein fester Bestandteil der gymnasialen Oberstufe in Bayern. Unter rund zehn Angeboten dürfen die Schüler ein Projekt wählen und haben für Planung und Umsetzung zirka zehn Monate Zeit.

Am Jack-Steinberger-Gymnasium Bad Kissingen entschieden sich die 15 Teilnehmer des Astronomie-Seminars „Magie der Sterne“ unter der Leitung von Markus Hehn für die Organisation von öffentlichen Sternbeobachtungsabenden in der schuleigenen Sternwarte. Seit Anfang des Jahres wurde den Schülern der Umgang mit Teleskopen, die Nutzung von Sternkarten und diversen Programmen zur Vorbereitung einer Sternbeobachtung nähergebracht. Zudem wurden sie umfassend über unser Sonnensystem und diverse Himmelsobjekte informiert. Auf dem Wollbacher Sportplatz bestaunten die Jugendlichen schließlich am 23. Juni 2017 im Rahmen eines Sternbeobachtungsabends erstmals Doppelsterne, Sternhaufen, astronomische Nebel und ähnliche Objekte durch ein riesiges Teleskop. Geleitet wurde das Event von einem Mitglied des Sternparks Rhön e.V.

Nach der Informationsphase ging es gleich mit der Planung der Astro-Abende weiter. Die Schüler teilten sich in vier Gruppen auf und berieten sich über ihre Zielgruppe und Teilnehmeranzahl, ihr Vortragsthema, potentielle Beobachtungsobjekte und zur Sicherheit auch über ein Alternativprogramm bei schlechtem Wetter.

Nach wochenlanger Arbeit an den Vorträgen kam schließlich der Tag des ersten Termins. Im Rahmen des Bad Kissinger Sommerferienprogramms hatten Kinder und Jugendliche die Chance den Nachthimmel zu erforschen. Das Thema des Abends lautete „Unser Sonnensystem“, wobei die Teilnehmer mehr über die acht Planeten erfuhren, die sich hinter dem Satz „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel“ verstecken. Außerdem durften sich die Jugendlichen selbst an Amateurteleskopen versuchen und bekamen aufgrund der guten Sichtverhältnisse auch weit entfernte Objekte vor die Linse des schuleigenen Teleskops.

Inspiriert von etlichen Science-Fiction-Filmen, die dieses Thema behandeln, beschäftigte sich die nächste Gruppe mit der Frage, wie realistisch Leben auf einem anderen Planeten wirklich ist. Um dies zu beantworten setzten sich die drei Jugendlichen mit diversen erdähnlichen Planeten auseinander und stellten sie den Teilnehmern des zweiten Astro-Abends am 29. September im Vergleich vor. Das Ergebnis: Leben auf anderen Planeten ist zwar möglich und wahrscheinlich, aufgrund des aktuellen Stands der Technik und der enormen Entfernung jedoch noch nicht näher erforschbar. Da jedoch das Wetter an diesem Abend nicht mitspielte, wurde den Gästen statt der Sternbeobachtung eine Einführung in die Arbeit mit Sternkarten sowie mit dem Computerprogramm Stellarium geboten, mit welchem man den Himmel zu jeder Zeit an jedem Ort (zum Beispiel auch auf dem Mars) betrachten kann.

Obwohl Leben ohne sie gar nicht möglich ist und sie jede Nacht auf uns herunterstrahlen, wissen wir kaum etwas über sie - die Sterne, deren nächster Vertreter unsere Sonne ist. Die Teilnehmer des dritten Sternbeobachtungsabends am 28. November wissen nun, wie sie entstehen, sich im Laufe ihrer Existenz entwickeln und schließlich „sterben“. Zudem wurde der Mond als Beobachtungsobjekt näher betrachtet. Zur Sternbeobachtung kam es an diesem Abend aufgrund des schlechten Wetters leider auch nicht, sodass auf das Alternativprogramm - Teleskopkunde, Basteln einer Sternkarte und ein Astronomie-Quiz – zurückgegriffen werden musste.

Im Film „Interstellar“ gelingt es dem Hauptdarsteller in ein Schwarzes Loch zu fliegen und gelangt im Inneren in einen „Tesserakt“ – einen vierdimensionalen Raum-Zeit-Würfel. Von dort aus kontaktiert er seine Tochter in der Vergangenheit, die durch seine Informationen die Menschheit retten kann. Unmöglich und realitätsfern? Das Gegenteil kann jedenfalls keiner beweisen, da Schwarze Löcher weitgehend unerforscht sind. Der aktuelle Kenntnisstand über diese Himmelsobjekte war deshalb das Thema des letzten Sternbeobachtungabends am 25. November, zu dem alle Interessierten eingeladen waren. Bedauerlicherweise mussten die Teilnehmer nach dem spannenden Vortrag auch an diesem Termin feststellen, dass der Himmel zu bewölkt für eine Sternbeobachtung ist, sodass auch hier wieder das Alternativprogramm Anwendung fand.

Insgesamt sind die 15 Seminarteilnehmer zufrieden mit dem Ablauf des Seminars, denn die positive Resonanz der Gäste zeigt, dass sich deren gute Vorbereitung gelohnt hat. Wer die spannenden Abende verpasst hat, kann diese nächstes Jahr nachholen, da das Seminar auch für die nächste Jahrgangsstufe wieder angeboten wird.