2017 SKFEnglerViele von euch wussten ja bereits im Sommer oder haben dann Mitte September erfahren, dass ich am Projekt „Lehrer in der Wirtschaft“ teilnehmen werde und für ein Schuljahr mein Klassenzimmer gegen ein Büro bei der SKF GmbH in Schweinfurt eintauschen werde.

„Warum macht sie sowas?“, fragt ihr euch vielleicht. Für mich gab es dafür viele Gründe: Zum einen habe ich nach meinem Abitur direkt angefangen an der Universität zu studieren und bin nach meinem Abschluss wieder zurück an die Schule gegangen. Da mir die Arbeit als Lehrerin unheimlich Spaß macht, wäre ich dort dann wohl auch für die nächsten 40 Jahre geblieben. So habe ich die Chance, noch einmal für ein Jahr eine völlig andere Welt kennenzulernen und darauf war ich richtig neugierig. Außerdem wollte ich erfahren, welche Fähigkeiten ihr als Schüler eigentlich in der Schule entwickeln müsst, um später gut in der freien Wirtschaft zurecht zu kommen, und wie ich euch dabei unterstützen kann. Nicht jeder von euch möchte schließlich Lehrer werden : ) Zu guter Letzt ist es für mich natürlich eine Herausforderung, sich einmal auf unbekanntes Terrain zu begeben und zu sehen, wie und ob man sich als Lehrerin in einem Unternehmen bewährt.

Anders als vielleicht erwartet hat mein Job bei der SKF aber nichts mit meinen Fächern Mathe/Physik oder mit der Herstellung von Kugellagern zu tun. Stattdessen bin ich in der Abteilung „Personal- und Organisationsentwicklung“ eingesetzt. Mein genaues Aufgabengebiet lässt sich gar nicht so leicht eingrenzen, da ich im Prinzip in vielen verschiedenen Projekten mitarbeite bzw. mitgearbeitet habe, sowohl am Standort Schweinfurt als auch international mit den Kollegen aus Schweden. Zum Beispiel habe ich die Organisation des Assessment Centers – das Auswahlverfahren für das duale Studium bei der SKF – im Oktober dieses Jahres betreut und dabei sogar (ehemalige) Schüler des JSG wieder getroffen. Das größte und spannendste Projekt, an dem ich bisher beteiligt war, nennt sich „Zukunftswerkstatt“: 180 Mitarbeiter des Unternehmens – von der Geschäftsleitung bis zum Angestellten aus der Produktion - haben zwei Tage lang gemeinsam Ideen entwickelt, wie sich die SKF in Schweinfurt verbessern lässt. Durch die Organisation und auch Teilnahme an der Veranstaltung habe ich Kollegen aus fast allen Bereichen des Unternehmens kennengelernt und einen sehr guten Einblick in das „Gesamtpaket SKF“ erhalten. Momentan bin ich sogar an einem Umsetzungsprojekt, das sich aus der Zukunftswerkstatt entwickelt hat, beteiligt.

Ich könnte schon einen halben Roman darüber schreiben, was ich in den gut 3 Monaten in der SKF schon alles erlebt und gelernt habe, aber ich freue mich viel mehr darauf, euch das alles mal in einem persönlichen Gespräch zu erzählen. Bis dahin genieße ich es sehr, an den Wochenenden einmal nicht korrigieren zu müssen, auch wenn ich „nur“ 30 Tage Urlaub im Jahr anstelle der Ferien habe : )

In diesem Sinne wünsche ich euch Frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!