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Vortrag von Mario Becker, Archäologe

Wie konnte Rom, das anfangs nur aus „sieben schmutzigen, kleinen Dörfern bestand“, in wenigen Jahrhunderten zur Weltmacht aufsteigen? Wie lebte es sich in der Stadt, die in ihrer Blütezeit mehr Wasser im Jahr verbrauchte als New York heute? Wie haben die Römer ihre Exportschlager Sprache, Staatsform und militärische Effizienz entwickelt? Und wie lebte und kleidete sich ein römischer Legionär?

Die Antworten auf diese Fragen konnte die Schülerinnen und Schüler der 5.Klassen am 10. Januar sehen, hören und erleben, als Mario Becker, Archäologe mit Schwerpunkt antike Kulturgeschichte, mit vielen Requisiten, Bildern und Geschichten die Zeit der Römer wieder lebendig werden ließ.

Er erklärte anschaulich, wie die Römer ihre Kultur beständig erweiterten, indem sie immer mehr Götter von eroberten Völkern in ihren Götterhimmel einziehen ließen, bis dieser irgendwann von 540 Göttinnen und Göttern bevölkert war. Anschließend durften Schülerinnen und Schüler in die Rolle von römischen Legionären schlüpfen, einen römischen Drill miterleben und so am eigenen Leib erfahren, auf Grund welcher Disziplin die römische Armee so erfolgreich war.

Außerdem erfuhren die Fünftklässler die Herkunft der Monatsnamen Juli und August, die zu Ehren von Julius Caesar und Augustus in den lateinischen Kalender eingefügt wurden, so dass September (wortwörtlich eigentlich der siebte Monat), Oktober (8.Monat), November (9.Monat) und Dezember (10.Monat) nach hinten gedrängt und in ihrer Bezeichnung eigentlich unsinnig wurden.

Besonders spannend waren die Berichte aus seinem Berufsalltag bei der Ausgrabung von römischen Stätten, deren Spuren heute noch auf Luftbildern von Getreidefeldern entdeckt werden können oder von den Ausgrabungen und Konservierungen der Funde in Pompeji, der berühmten antiken Stadt, die 79 n.Chr. beim Ausbruch des Vulkans Vesuv in ihrem damaligen Zustand gewissermaßen eingefroren wurde.

Auch durfte eine Schülerin im Stil einer römischen Dame mit tunica, palla und capite velatum eingekleidet werden, wozu sie die Hilfe von zwei Sklavinnen benötigte.

Während des Vortrags veranschaulichte Herr Becker über 400 lateinische Begriffe und vermittelte Wissen über die römische Antike eindrucksvoll und nachvollziehbar. So meisterten seine Zuhörer das Quiz, dass er am Ende seiner Ausführungen durchführte, mit Leichtigkeit und nannten zum Beispiel Augsburg, Bonn und Köln auf die Frage nach von den Römern gegründeten deutschen Städten. Ein tosender Applaus zeigte, dass der Archäologe sein Publikum mit seiner Begeisterung für die römische Welt anstecken konnte.