An der Franz-von-Prümmer-Schule werden die Klassen, die meistens aus 8 bis 10 Schülern bestehen, weniger nach Alter der Kinder eingeteilt, sondern mehr nach ihren Fähigkeiten, so dass jeder einzelne Schüler bestmöglich auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmt gefördert werden kann.

Als wir in unseren jeweiligen Klassen ankamen, wurden wir von den Kindern mit großer Neugier, teilweise sogar mit Umarmungen empfangen. In einer der Grundschulklassen starteten die Kinder nach einem kurzen Kennenlernen und Spielen mit einem Stuhlkreis in den Tag. Jeder berichtete von seinen Wochenenderlebnissen und begrüßte anschließend das Klassenmaskottchen Konstantin. Es wurde sowohl gesungen als auch getanzt und abschließend der Stundenplan anhand von Bildern besprochen.

In den einzelnen Unterrichtsfächern lernen die Schüler der Franz-von-Prümmer-Schule vor allem Alltagssituationen zu bewältigen. So befassten sich die Grundschüler an diesem Tag beispielsweise mit Händewaschen und Tischdecken, die Mittelstufenschüler übten im hauseigenen Schwimmbad, neben dem Schwimmen, das richtige An- und Ausziehen und das Duschen.

Die Förderschullehrer sind sehr darauf bedacht, dass jedes Kind gleichermaßen am Unterrichtsgeschehen teilnehmen kann. Um dies zu ermöglichen, gibt es unter anderem für stumme Kinder sogenannte „Go-Talks“, die wie ein Aufnahmegerät funktionieren, auf das die Eltern oder Lehrer sprechen können. Die betroffenen Schüler können durch dieses Hilfsmittel z. B. im Morgenkreis auch von ihrem Wochenende „erzählen“. Darüber hinaus kennen die Schüler untereinander ihre Stärken und Schwächen sehr genau und sind stets bereit, ihren Mitschülern zu helfen und im Schulalltag zu unterstützen.

Faszinierend war für uns die Lernatmosphäre an der Franz-von-Prümmer-Schule: der liebevolle Umgang zwischen den Schülern und Lehrern, der große Zusammenhalt in den Klassen und auch die besondere Art, Wissen und Fähigkeiten spielerisch zu vermitteln.

Dieser Schultag wird uns sicher allen noch lange in Erinnerung bleiben…