In dem Projektseminar „Oral History“ beschäftigten sich 13 Schülerinnen und Schüler der zwölften Jahrgangsstufe unter der Leitung von Frau Schmitt mit Zeitzeugenberichten rund um den Mauerfall in Berlin. Anlässlich des 30. Jahrestages des Falls der Berliner Mauer unterhielten sich die Schüler des Seminars mit einigen ehemaligen DDR-Bürgern, aus denen zehn ausgewählt wurden, um ihre Erlebnisse in dem Unrechtsstaat vor Publikum zu schildern.
Am 7.11.2019 war es dann soweit und die Besucher des Zeitzeugenabends hörten zwischen 19 Uhr und 21:15 Uhr die mitreißenden und ergreifenden Geschichten der Zeitzeugen. Während Andreas Traber auf humorvolle Art seine Flucht aus der DDR schilderte, in der er oft nur knapp dem Tod entkam, erzählte Gustav Albrecht Ortel von den Aufständen in der DDR am 17. Juni 1953, die ihn letztendlich zu seiner Flucht veranlassten. Mit Glück erreichten beide westdeutschen Boden ohne festgenommen zu werden, doch in Birgit Heids Fall verlief die Flucht aus der DDR nicht so glimpflich. Bevor sie die DDR verlassen konnte, wurde sie festgenommen und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Dies sollte der Beginn eines drei Jahre währenden Albtraums sein, in dem sie unter unhygienischen Bedingungen in einer eiskalten Zelle ausharrte, eingesperrt mit Verbrechern. Zynischerweise wurde es ihr nach dem Gefängnisaufenthalt vom Regime der DDR dann doch gestattet, in den Westen auszuwandern, wo sie bis heute geblieben ist. Beeindruckt, berührt und auch zum Nachdenken angeregt verließen die Gäste nach diesen Gesprächen den Raum.
Somit endete die Veranstaltung äußerst erfolgreich, nachdem anlässlich des Jubiläums des Falls der Berliner Mauer an Vieles erinnert worden war, was die DDR-Bürger an diesem Tag hinter sich lassen konnten. Außerdem gab es die Möglichkeit, sich an diesem Abend in einer Ausstellung durch QR-Codes weitere Zeitzeugenberichte anzuhören. Fasziniert waren auch alle Teilnehmer des Projektseminars und vor allem auch dankbar für die Unterstützung der Zeitzeugen bei ihrer Veranstaltung!