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„Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“ Genau darum geht es in Dürrenmatts Tragikomödie. Die Hauptfigur Möbius versucht mit aller Kraft die Menschheit von den Auswirkungen seiner Erfindung zu bewahren und gibt sich deshalb als Irrer aus.
Das Stück befasst sich also ausgiebig mit der Verantwortung, die die Wissenschaft trägt, und v.a. die Frage, inwieweit es noch vertretbar ist, naturwissenschaftlich zu forschen, steht im Mittelpunkt der Komödie. „Der Inhalt der Physik geht die Physiker an, die Auswirkung alle Menschen.“, wie Dürrenmatt so passend feststellte.
Dass das Interesse unserer Schüler an Theater und Literatur auch weit über schulische „Pflichterfüllung“ hinausgeht, bewiesen Schüler aus dem Deutschkurs 2d3 von Frau Lehmann-Bachmann und der Klasse 10d von Frau Völker. Sie ergriffen die Möglichkeit, das Stück am 11.01.2020 im Kurtheater Bad Kissingen in der Aufführung des Tournee-Theaters Thespiskarren aus Hannover anzusehen. Der insgesamt neun-köpfige Cast mit dem Ehepaar Peter Bause und Hellena Büttner in den Hauptrollen führte das Stück mit kleinen Ausnahmen - z.B wurden die drei Söhne Adolf-Friedrich, Wilfried-Kaspar und Jörg-Lukas durch ein Fotobuch ersetzt - so auf, wie es sich Dürrenmatt damals vorgestellt haben musste. Auch das Bühnenbild stellt ein recht klassisches Bild einer Irrenanstalt dar: Die Wände sind gepolstert und haben viele Türen, die in die Räume von Newton, Einstein und Möbius führen. Mittig ist ein weißer Tisch mit drei Stühlen platziert. Die Schauspieler verkörperten ihre Rollen überzeugend und brachten das Publikum zum Lachen. Am Ende stand die erschütternde Einsicht in die Nicht-Zurücknehmbarkeit des einmal Gedachten, auch nicht der Konsequenzen der Eingriffe der Menschheit in das Lebenssystem Erde.