Es gibt Bibelverse, die stehen einem besonders nahe, sei es, dass man sie schon oft gehört hat (z. B. der Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte“) oder sei es, dass man sie mit einem bestimmten Ereignis verbindet (z. B. Taufspruch). Manchmal kommt es auch vor, dass man einen Vers hört, der sich einem dann fest einprägt. Eines dieser Zitate greife ich heute heraus – es findet sich im zweiten Brief an Timotheus: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“

Ich mag diesen Vers – und ich finde: Gerade in der Zeit, in der das Corona-Virus so allgegenwärtig scheint, in der unser Alltag so anders, so eingeschränkt ist, gibt mir dieser Vers wesentliche Impulse. Ich lade dich ein, einmal über Kernbegriffe des Satzes nachzudenken, vielleicht auch mit jemandem darüber zu sprechen:

Geist der Verzagtheit: Was lässt mich verzagt sein? Was macht mir Angst? Was macht mich schwach? Wo mache ich mich klein?

Geist der Kraft: Was gibt mir Kraft? Wer gibt mir Kraft? Wie fühlt es sich für mich an „Kraft“ zu haben?

Geist der Liebe: Was liebe ich? Wen liebe ich? Was bedeutet dieses Gefühl „Liebe“ überhaupt? Was  verändert sich für mich, wenn ich Liebe spüre?

Geist der Besonnenheit: Was meint dieses Wort“ Besonnenheit“ eigentlich? Gerade in diesen bewegten Corona-Zeiten werden wir immer wieder dazu aufgerufen, besonnen, vernünftig, überlegt, … zu handeln. An dem Wort Besonnenheit gefällt mir aber auch, dass es eigentlich vom „Sinn“ her kommt, aber nach „Sonne“ klingt…

Wenn du Lust hast, lade ich dich nun auch zu einer Art „Spiel“ mit der Bibel ein. Die Bibel ist voll von wunderbaren Versen. Und du weißt auch, wie die Bibel angelegt ist: Sie ist in viele Bücher aufgeteilt, die wiederum selbst in Kapitel gegliedert sind, in denen durchnummerierte Verse stehen. Nimm dir eine Bibel zur Hand (oder rufe die Online-Version der neuen Einheitsübersetzung im Internet auf: https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/einheitsuebersetzung/bibeltext/bibel/text/lesen/) Stelle dir jetzt dein Geburtsdatum vor und „übersetze“ es in eine Bibelangabe. Wenn du z. B. am 1. Juli Geburtstag hast, dann wäre deine Angabe: 1, 7 – also erstes Kapitel, siebter Vers. Schlag‘ nun in verschiedenen Büchern der Bibel nach, was dort jeweils in dem Kapitel, das dein Geburtstag ist, unter dem Vers, der dein Geburtsmonat ist, steht. In dem Beispiel vom Geburtstag am 1.7. könntest du dann bei dem Vers aus dem zweiten Brief an Timotheus ankommen, den ich oben notiert habe. Vielleicht findest du auf diese Weise einen Vers, der dich gerade besonders anspricht und der dich eine Weile begleitet…

… und falls du keinen Vers findest, der die Zahlen deines Geburtstages in sich vereint und der dir gerade gut gefällt, dann triffst du vielleicht ganz unvermutet beim Blättern unter einer ganz anderen Zahl auf einen für dich passenden Vers. Lass‘ dich ansprechen!

Viel Freude bei dieser Ostereiersuche der anderen Art

wünscht dir Angela Beck, Schulseelsorgerin/Verantwortliche für Schulpastoral

(die du auch gerne anschreiben darfst, wenn du einen schönen Fund gemacht hast: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Du kannst deinen Fund aber selbstverständlich auch für dich behalten.)

(entworfen von Christoph Beck)

Die Bilder sind alle entnommen von pixabay.com:
Ostereier von:             jorono
Hände von:     Zhivko Dimitrov
Bibel von:        _MarkR