Nach zwei Jahren, in denen die Jugendbegegnung nur online stattfinden konnte, durften sich die deutschen und die tschechischen Schüler*innen endlich wieder zu einer Jugendbegegnung treffen.Nach dem Unterricht machten sich die Schüler*innen des Jack-Steinberger-Gymnasiums auf den Weg zur Bildungs- und Begegnungsstätte Heiligenhof. Dort wurden sie bereits von den tschechischen Schüler*innen und Martin Rak, der tschechischen Lehrkraft, erwartet. Die Jugendbegegnung startete zunächst mit einem Kennenlernen und dem persönlichen sowie sprachlichen Teambuilding, welches von zwei Pfadfindern der tschechischen Gruppe organisiert wurde. Ein gemeinsamer Grillabend bei schönem Wetter rundete den Tag ab.
Um einen Blick in den deutschen Schulunterricht zu werfen, besuchten die tschechischen Schüler*innen das Jack-Steinberger-Gymnasium am Dienstagvormittag. In Gruppen konnten sie im Unterricht verschiedener Fächer hospitieren. Nach Schulschluss und einer Mittagspause machte sich die komplette Gruppe auf den Weg in die Stadt, wo in Kleingruppen eine Rallye unternommen wurde. Dabei wurden den Besuchern einige der Sehenswürdigkeiten Bad Kissingens gezeigt. Zum Nachmittagskaffee wanderten alle gemeinsam zurück zum Heiligenhof, wo der Tag mit einem Onlinevortrag zum Thema „Grenzen in Europa“ endete.
Während die deutschen Schüler*innen am Vormittag noch im Unterricht schwitzten, besuchten die Tschechen das Bismarck-Museum und bekamen eine Führung zur europäischen Geschichte. Mittags startete der Ausflug in die mittelalterliche Stadt Bamberg. Zuerst bekamen alle Schüler*innen eine Führung von Herrn Hofmann. Unter anderem konnte dabei ein Blick auf den Dom sowie das Alte Rathaus geworfen werden, welches sich im linken Regnitzarm zwischen der Berg- und der Inselstadt befindet, und somit eines der bedeutendsten Bauwerke Bambergs darstellt. Danach hatten die Jugendlichen einige Zeit zur Verfügung, um gemeinsam die Stadt zu erkunden. Nach der Rückfahrt und dem Abendessen verabschiedeten sich die Schüler*innen vorerst, denn am nächsten Tag fuhr für alle der Bus Richtung Tschechien. Frau Ganzleben sowie die Englischassistentin Frau Coleman begleiteten uns auf der Reise.
Nach der Ankunft in der nordböhmischen Stadt Teplice (deutsch Teplitz) wurden zunächst die Hotels bezogen. Von dort aus begann bei schönem Wetter die Stadtführung von Martin Rak, der sowohl zu den Gebäuden der schönen Stadt als auch zur Geschichte von Teplice einiges zu erzählen hatte. Nach dem gemeinsamen Abendessen hatten auch hier die Jugendlichen in den Abendstunden Zeit, in kleineren Gruppen die Stadt kennenzulernen.
Der Freitag begann mit einer Busfahrt in das einzige Freilichtmuseum Nordböhmens in Zubrnice. Hier konnten die Jugendlichen sehen, wie im ehemaligen Sudetenland gelebt wurde und auch einen Eindruck vom früheren Schulunterricht gewinnen. Während der Führung, die auf Tschechisch stattfand, hat Herr Rak für die deutschen Teilnehmer*innen alles übersetzt. Anschließend ging die Fahrt im Bus weiter in das Erzgebirge. Nah an der Landesgrenze Tschechiens entlang konnte immer wieder ein Blick in den nicht weit entfernten Freistaat Sachsen geworfen werden. Auch hier konnte Herr Rak, der vor seiner Lehrtätigkeit als Reiseführer arbeitete, viele eindrucksvolle Informationen zur früheren und heutigen Situation und zum Leben im Grenzgebiet vermitteln. Weiter ging es zum Aussichtpunkt Komáří vížka (deutsch Mückentürmchen) auf dem Komáří hůrka (deutsch Mückenberg), einer der höchsten Berge des Osterzgebirges. Da ein Gewitter angekündigt war, endete der Ausflug vorerst und wir fuhren zum Mittagessen in die Stadt Litoměřice (deutsch Leitmeritz). Nach der Rückfahrt nach Teplice konnten sich die Jugendlichen ausruhen, während die Lehrerinnen eine Führung durch das Gymnasium Teplice bekamen. Das älteste Gebäude dieser beeindruckenden Schule wurde im Jahr 1864 gebaut. Auf dem Gelände des Gymnasiums befinden sich ein botanischer und ein zoologischer Garten, welche auch für Besucher in den Ferien geöffnet sind.
Mit kräftigen Regenschauern begann der letzte Tag der Jugendbegegnung. Nachdem alle Sachen gepackt waren, startete der Bus zurück nach Bad Kissingen. Allerdings nicht, ohne vorher einen Halt in Prag, der Hauptstadt und bevölkerungsreichsten Stadt der Tschechischen Republik, zu machen. Vom Bus aus konnte zunächst die Prager Burg besichtigt werden. Trotz des Regens ließen wir uns eine Stadtführung durch Martin Rak nicht nehmen. Ein gemeinsames Mittagessen bildete den Abschluss dieser Jugendbegegnung und es war an der Zeit, sich zu verabschieden. Die tschechischen Schüler*innen fuhren zurück in ihre Heimatstadt Teplice, während wir uns auf den Weg zurück nach Bad Kissingen machten.
Diese Jugendbegegnung, die endlich auch einen Gegenbesuch in der Tschechischen Republik einschließen konnte, war für die Schüler*innen nach der langen Reisepause durch Corona ein abwechslungsreiches Erlebnis. Dass diese Reise möglich war, ist dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond, dem Heiligenhof und auch dem Städtepartnerschaftskomitee durch die finanzielle Förderung zu verdanken.