Vermessungsprojekt

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Bereits im letzten Schuljahr brachen die Schüler*innen der 8. Klassen nach drei Jahren pandemiebedingter Pause vor den Sommerferien endlich wieder nach Helgoland auf, um sich mit mathematischen Vermessungsaufgaben zu beschäftigen. Natürlich erkundeten sie auch die Nordseeinsel mit ihrer außergewöhnlichen Natur und konnten bei gemeinsamen Freizeitbeschäftigungen die Zeit mit ihren Klassenkamerad*innen genießen und diese noch besser kennenlernen.

Da die Fähre von Cuxhaven nur einmal am Tag um 9:30 Uhr nach Helgoland übersetzt, bedeutet dies: Abfahrt in Bad Kissingen kurz nach Mitternacht. Aber ein kleines Frühstückspicknick an der Strandpromenade direkt am Meer hat die mehr oder weniger schlaflose Nacht dann schon fast wieder wettgemacht. Eine größere Herausforderung stellte für so manche Landratte trotz ruhiger See die Überfahrt dar. Gegen Mittag kamen aber dann doch alle wohlbehalten auf der Insel an – manch einer  noch etwas bleich um die Nase. („Nein, ich brauch die Kotztüte nicht!“)

Sowohl das Wetter als auch die Lage der Jugendherberge direkt am Strand ließen sofort ein bisschen Urlaubsfeeling aufkommen. Beim Inselrundgang gab es dann neben dem kleinen Dorf das Wahrzeichen Helgolands, die Lange Anna, zu bestaunen sowie die riesige Basstölpelkolonie auf ihren Brutfelsen direkt am Klippenweg.

Die folgenden drei Tage standen dann ganz unter dem Motto „Wir vermessen Helgoland!“.  Zumindest in der ersten Gruppe konnte dank tollem Wetter plangemäß an zwei Tagen die Hauptinsel vermessen werden, während Gruppe zwei auch einige Regenpausen einlegen musste bzw. einmal etwas nasser in die Jugendherberge zurückkehrte J. Bei den verschiedenen Aufgaben galt es Fragestellungen zu einem Bombenkrater, der Klippe und dem Deich in Dreiergruppen zu lösen. Hier waren Teamarbeit und kreative Lösungswege gefragt, denn die Lehrkräfte gaben nur kleinere Hilfestellungen. Schließlich wurde die Arbeit mit Winkelspiegel, Försterdreieck, Fluchtstangen und Co. bereits im Schulhof geübt. Nur beim Blick durch den Theodoliten waren etwas mehr Hinweise nötig. Die Datensammlung fand am Vormittag, die Berechnungen und Ausarbeitungen am Nachmittag statt. Dabei waren vor allem die Mathematiklehrkräfte eine große Hilfe für die Schüler*innen, wenn es z. B. um die Profilzeichnung des Deiches mit vielen verschiedenen Steigungen oder den Umriss des Bombenkraters („Bodenlos!?“) ging.

An einem Tag wurde die Helgolanddüne erkundet. Auch hier hatte man das Vermessungsgepäck dabei, denn der klassisch rot-weiße Leuchtturm sollte maßstabsgetreu zu Papier gebracht werden. Dieses Projekt wurde ganz alleine durch die Schüler*innen organisiert, die alle Messergebnisse aus den zwei Klassen  sammelten und anschließend zusammenführten.

Nach getaner Arbeit konnte man dann den Strandtag so richtig genießen, indem man es sich entweder am Strand gemütlich machte und dabei die Kegelrobben und Seehunde beobachtete, oder einen Sprung in die 17°C „warme“ Nordsee wagen. Beim Ballspielen vergaß man jedoch schnell die frische Wassertemperatur und konnte ausgiebig im Meer verweilen.

Doch natürlich wurde auch auf der Hauptinsel nicht nur vermessen, sondern zum Beispiel fleißig Sport getrieben: der morgendliche „Helgolandmarathon“ mit vorheriger musikalisch umrahmter Aufwärmung stand fest auf dem Programm, für manch Sportbegeisterte(n) nicht nur einmal sondern gleich jeden Tag.

Die Freizeit nutzten alle sehr unterschiedlich. Viele pilgerten für diverse Einkäufe ins Dorf („Doublecheeseburger, Kross Chicken und Pommes mit Mayo.“), andere bewunderten nochmals die Flora und Fauna der Insel oder spielten z.B. Tischtennis oder Tischkicker in der Freizeithalle („Der Tischkicker ist trotz des Endergebnisses heil geblieben: Mädels 4 Jungs 0“).

Abends traf man sich am Strand, um Volleyball zu spielen, zu tanzen oder auch nur einfach die wunderschönen Sonnenuntergänge zu beobachten. Und auch bei schlechtem Wetter war der Kreativität bei den Gemeinschaftsspielen keine Grenzen gesetzt („Herzblatt, …“).

Am späten Nachmittag des letzten Tages legte die Fähre dann Richtung Cuxhaven wieder ab. An Bord waren die Teilnehmer*innen der Projektfahrt, die um viele Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse reicher geworden sind und als Klasse „richtig zusammengewachsen sind“.

In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass das Vermessungsprojekt auch in diesem Schuljahr wieder stattfinden kann, um auch dem nächsten Jahrgang dieses tolle Nordseeabenteuer zu ermöglichen.