2022 König Würde AI QR

In diesem Jahr ist es uns durch den Krieg in der Ukraine viel deutlicher als je zuvor: die Menschenwürde wird vielerorts mit Füßen getreten. Daher möchten wir mit euch einstehen für die Würde, die jedem Menschen zusteht, und mit euch ins Gespräch kommen, was diese Menschenwürde ganz konkret im Alltag bedeutet.

2022 König Würde AI

Die unantastbare Würde des Menschen war die Grundlage für die Charta der Menschenrechte und bis heute lautet der erste Artikel der Menschenrechtscharta: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Solidarität begegnen.“

Viele von euch haben diesen „Geist der Solidarität“ schon gelebt und bereits am Briefmarathon teilgenommen und sich so zum Beispiel für Vahid Afkari eingesetzt, der im Iran inhaftiert wurde, nur weil er an einer friedlichen Demonstration teilgenommen und so sein Recht auf freie Meinungsäußerung (Artikel 19) in Anspruch genommen hat. Vielleicht hat euch auch bewegt, dass Aleksandra Skochilenko für ihren kreativen Protest gegen Russlands Krieg gegen die Ukraine inhaftiert wurde und in der Haft nicht die angemessene Nahrung bekommt, die sie wegen ihrer Zöliakie bräuchte. Aleksandra und Vahid sind zwei der diesjährig ausgewählten Personen, für die sich der Amnesty International Briefmarathon einsetzt. Gerne könnt ihr euch am Stand in der Aula genauer über die anderen Fälle informieren und durch die von euch unterschriebenen Briefvorlagen für Menschen einsetzen, deren Menschenrechte mit Füßen getreten werden. So zeigen wir als Schulgemeinschaft, dass wir und alle Menschen auf der Welt unbedingt in Würde leben wollen und uns allen die Menschenrechte zustehen.  

Damit wir uns an unsere königliche Würde auch im Alltag erinnern und auch einmal darüber nachdenken, dass wir alle unschätzbar viel Wert sind, einfach nur weil wir eben Mensch sind und uns auch im Miteinander so wie Könige und Königinnen im besten Sinne verhalten und behandeln sollten, hat die katholische Hochschulgemeinde in Würzburg dieses Jahr ein Projekt in der Advents- und Weihnachtszeit mit dem Künstler Ralf Knoblauch gestartet, das unter dem Motto steht: „König/in zu Gast bei dir“. Der vom Künstler geschnitzte König oder die Königin wird zusammen mit einem Logbuch und einer Sofortbildkamera von einem zum nächsten Menschen weitergereicht. Bewerben konnte sich jeder: vom Sportverein über Seniorenheime bis zum Jugendverband oder der Privatperson. Am Ende wurde ausgelost – und so kommt es, dass der König oder die Königin bei mir für zwei Tage und zwei Nächte „einziehen“ wird.

Natürlich wird er mich im Alltag begleiten und so auch bei uns am JSG zu Gast sein: am 21. und 22.12. (Mi und Do vor den Ferien) können alle Interessierten jeweils in der 2. Pause den König oder die Königin in Raum 214 treffen und die Skulptur und seine Reise im Logbuch betrachten, ein Erinnerungsfoto mit der Sofortbildkamera machen und einfach mit uns ins Gespräch kommen, wo überall ein solcher König oder eine Königin bitter nötig wäre, wo die Menschenwürde so oft missachtet wird und wo es schön wäre, mehr Wertschätzung zu schenken. Und mit dem Besuch des Königs bzw. der Königin am Briefmarathon-Stand soll einmal mehr ausgedrückt werden, dass die Unterdrückten und Entrechteten auch wert sind, von einem König besucht zu werden – passend zur Vorweihnachtszeit, die uns daran erinnert, dass ein anderer König vor gut 2000 Jahren auch zuerst die Armen und Unterdrückten besucht hat. Ich freue mich auf euch und dieses Projekt!

Der König oder die Königin will allen, die ihn oder sie sehen, sagen: „Du bist unglaublich wertvoll – genau so wie du bist!“