Erinnerung an Nobelpreisträger Jack Steinberger

Rudolf Walter, ehemaliger Lehrer bei uns am JSG und versierter Fachmann zur jüdischen Geschichte Bad Kissingens hielt einen eindrucksvollen Vortrag über Jack Steinberger und andere jüdische Schüler anlässlich des 150jährigen Jubiläums unserer Schule.

Nachdem unser Schulleiter die Anwesenden herzlich willkommen geheißen hatte, folgte ein Abend voller interessanter und bewegender Beiträge über das Leben verschiedener Schüler aus der Vergangenheit des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums. Rudolf Walters Expertise ebenso wie sein bemerkenswertes Einfühlungsvermögen beeindruckte die zahlreichen Zuhörer des Vortrags und sorgte für eine außergewöhnliche Stimmung in der Aula der Schule. Namen wie Ludwig Löwenthal, Adelaide Bamberger oder auch Familie Kugelmann wählte der Vortagende, um anhand deren persönlicher Geschichte die Zeit der Vorgängerschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums lebendig werden zu lassen.

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(Foto: Ulrike Korff)

Die zweite Hälfte seines Vortrages widmete Walter dem Namensgeber der Schule, dem Nobelpreisträger für Physik Jack Steinberger. Dreieinhalb Jahre besuchte Hans Jakob Steinberger, gemeinsam mit seinem Bruder Herbert, die damalige Bad Kissinger Realschule, Vorläufer unses heutigen Gymnasiums. Zitate über Steinberger aus seinen Zeugnissen sorgten ebenso für Heiterkeit unter den aufmerksamen Zuhörern, wie auch die Erwähnung einer Empfehlung Edward Tellers, bei dem er die Zulassungsprüfung zur Doktorarbeit nicht bestand: „Physik aufzugeben und stattdessen etwas zu tun, wofür er besser geeignet“ sei. Sowohl seine Zeit in Bad Kissingen, die 1934 durch die Weitsicht seiner Eltern endete, die die beiden ältesten Söhne mithilfe einer karitativen jüdischen Organisation in die USA emigrieren ließen, als auch sein Leben und Wirken in den Vereinigten Staaten wusste Rudolf Walter interessant in Szene zu setzen.

Alle Zuhörer konnten spüren, wieviel Mühe, Zeit und Hingabe notwendig sein musste, um derart umfangreich informieren zu können. Dass es Rudolf Walter aber nicht nur um reine Information, sondern auch um emotionale Aspekte der Vergangenheit und um Verantwortung gegenüber der Zukunft ging, das resümierte Schulleiter Arneth in seinen Dankesworten und versprach, Bemühungen um Fortführung dieser Arbeit durch nachfolgende Lehrkräfte und SchülerInnen zu unterstützen. Da ihm bekannt sei, dass die engagierte Arbeit in Rudolf Walters Fall nicht allein auf seinen eigenen Schultern ruhe, bedankte er sich ebenso herzlich bei dessen Frau, Marlies Walter, mit einem Blumenstrauß.

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(Foto: Ulrike Korff)

Der Abend wurde nicht zuletzt sowohl durch die sehr gelungene musikalische Auswahl der beiden Musiklehrkräfte Christel Gimmler und Elke Jörg, als auch deren Darbietungen durch verschiedene Ensembles des Jack-Steinberger-Gymnasiums abgerundet.

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(Foto: Ulrike Korff)