Latein

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2023 keltenIn selbst gefertigter Gewandung eines Kelten aus dem Jahr 480 v.Chr. begrüßte Ottmar Eisenträger am 19.April sein Publikum aus Lateinschülerinnen und -schülern der 9.Klassen inmitten einer Vielzahl an Realien und Anschauungsgegenständen. Nachdem die 9.Klassen sich in den letzten Monaten mit der Darstellung des Gallischen Kriegs aus der Sicht Julius Cäsars beschäftigt hatten, veranschaulichte der Vorsitzende des „Vereins für erlebbare Geschichte Genius Loci“ Leben, Kultur und Kampfeskunst der Kelten. So konnten die Zuhörenden erfahren, dass die Kelten keineswegs die kulturlosen Barbaren waren, als die Cäsar sie beschreibt, sondern illustriert beeindruckend, wie weit verzweigt die Handelswege waren, wie üppig und wertvoll die Grabbeigaben und wie ausgefeilt die Handwerkskunst. Die Reichweite der Kelten lässt sich schon an der Bezeichnung „Kelten“ ablesen, die sie im Handel mit den Griechen erhalten haben, die diese als „keltoi“ – die Großen, Herausragenden – bezeichneten. Auch viele Redewendungen, die heute noch Teil unseres Sprachgebrauchs sind, lassen sich laut Eisenträger auf die Kelten zurückführen. So hat die Redewendung „Rutsch mir doch den Buckel runter“ den Schildbuckel als Ursprung, von dem die Klinge des Gegner abgeleitet wird. Immer wieder im Verlauf des Vortrags durften die Schüler die mitgebrachten Kunstgegenstände auch selbst genau betrachten, zum Beispiel schwere Halsketten der Kelten aus Kupfer und filigran gearbeitete Gewandfibeln. Einige dieser Gegenstände hat Ottmar Eisenträger selbst hergestellt, ebenso wie auch seine Kleider, die er mit Naturmaterialien gefärbt und mit Hand genäht hat. Anhand der anschaulichen und detaillierten Darstellung der Lebenswelt der Kelten konnte das junge Publikum wertvolle Hintergrundinformationen zu Cäsars Gegnern im Gallischen Krieg erfahren und sich davon ausgehend noch einmal viel genauer mit dem lateinischen Text auseinandersetzen.