Das P-Seminar „Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung“ bemüht sich schon seit einiger Zeit, nähere Einblicke in das Leben der Franz-von-Prümmer-Schüler*innen zu bekommen. Nach einer Hospitation in der Förderschule, dem Besuch des dortigen Schulfestes und zahlreichen weiteren Eindrücken in den Schulalltag durften wir die Schüler*innen nun auch am JSG empfangen. Ziel war es, ihnen ebenfalls einen Eindruck von unserem Schulleben zu vermitteln. Dieser Besuch war zudem Teil unserer Bemühung, das Bewusstsein für Inklusion zu stärken und den Schüler*innen des JSG die Möglichkeit zu geben, Barrieren abzubauen. So durften wir am Nachmittag des 29. Juni 2023 die Klasse MB lila bei uns willkommen heißen.
Die Schüler*innen wurden von uns herzlich empfangen. Unser Seminar hatte sich im Vorfeld intensiv auf den Besuch vorbereitet, um sicherzustellen, dass alle Bedürfnisse der Gäste erfüllt werden können. Es war uns wichtig, dass sich die Förderschüler*innen in der unbekannten Umgebung wohl und willkommen fühlen.
Für den Nachmittag hatten wir eine Vielzahl von Aktivitäten vorbereitet, welche sich in drei verschiedene Stationen untergliederten, bei denen wir gemeinsam mit den Besuchern in Kleingruppen Aktionen durchführten.
An der ersten Station war unser Ziel, unseren Gästen auf spielerische Weise wissenschaftliche Phänomene näherzubringen und ihre Neugier und Begeisterung für Naturwissenschaften zu wecken. Die Station beinhaltete drei spezielle Experimente. Beim ersten Experiment gestalteten wir kleine Fallschirme aus Teebeuteln, anschließend zündeten wir die obere Öffnung des Teebeutelschirms an und beobachteten, wie der Teebeutel durch die Luft gleitete und sich langsam absenkte. Da es keine naturwissenschaftlichen Fächer an der Franz-von-Prümmer-Schule gibt, waren sie äußerst begeistert. Beim zweiten Experiment ging es um chemische Reaktionen. Unser Seminar bereitete unter Aufsicht eines Experten eine Mischung aus Wasserstoffperoxid, Spülmittel und Lebensmittelfarbe vor. Sobald Trockenhefe hinzugefügt wurde, entstand eine sprudelnde und schäumende Reaktion, deren Produkt an Zahnpasta erinnerte. Die Schüler*innen waren beeindruckt. Beim letzten Experiment füllten wir eine Schüssel mit Wasser und unsere Gäste streuten vorsichtig Pfeffer auf die Oberfläche. Danach tauchten die Schüler*innen ihren zuvor mit Spülmittel benetzten Finger in die Mitte der Schüssel. Der Pfeffer bewegte sich von der Mitte der Schüssel zum Rand, was die Franz-von-Prümmer-Schüler*innen in Staunen versetzte.
Nun ging es weiter zur nächsten Station, die etwas für Entspannung sorgte. Für die Planung der Meditationsstation haben wir uns mit verschiedenen Formen der Meditation auseinandergesetzt, um eine Form zu finden, die allen Besucher*innen zugänglich war; wir entschieden uns für eine 5-minütige Traumreise. Die Traumreise fand im „Raum der Stille” statt, da dort eine ablenkungsfreie Atmosphäre herrscht. Durch beruhigende Musik und eine ruhige Stimme konnten sich die Förderschüler*innen entspannen, die vorher gewonnenen Eindrücke verarbeiten und die Konzentration aufrechterhalten.
Mit dieser neu gewonnenen Energie ging es nun zum Vivarium. An dieser Station konnten unsere Gäste unsere schuleigenen Tiere aus nächster Nähe betrachten. Wir stellten sicher, dass für jede Tierart genügend Zeit zur Verfügung stand. Wir informierten die Besucher*innen über die Eigenschaften und Verhaltensweisen der Tiere, hinterher durften sie einige Tiere wie Schlangen und Geckos auf die Hand nehmen. Das Vivarium hatte eine sehr positive Wirkung auf alle, die Offenheit der Förderschüler*innen beim Umgang mit Tieren beeindruckte uns alle sehr.
Um den Nachmittag mit der Klasse der Franz-von-Prümmer-Schule abzuschließen, organisierten wir ein gemeinsames Kuchenessen in unserer Mensa, bei dem wir uns über die gemeinsamen Erlebnisse der vergangenen Zeit austauschten.
Wir freuen uns auf weitere Aktionen mit den Schüler*innen der Franz-von-Prümmer-Schule!