Vor knapp zwei Wochen machten sich die Schülerinnen und Schüler unserer drei 8. Klassen in zwei Gruppen auf den Weg zu Deutschlands einziger Hochseeinsel, um diese mit mathematischen Methoden zu vermessen. Natürlich stand neben der Mathematik auch die Erkundung der Insel mit ihrer außergewöhnlichen Natur und ereignisreichen Geschichte auf dem Programm sowie viele gemeinsame Freizeitaktivitäten und Challenges, die als Klasse bewältigt werden mussten.
Da die Fähre ab Cuxhaven am Vormittag nach Helgoland übersetzt, bedeutet dies: Abfahrt in Bad Kissingen kurz nach Mitternacht. Dank ruhiger See stellte die morgendliche, knapp dreistündige Überfahrt aber selbst für uns unausgeschlafene Landratten keine größere Herausforderung dar, so dass wir gegen Mittag alle wohlbehalten auf der Insel ankamen.
Sowohl das Wetter als auch die Lage der Jugendherberge direkt am Strand ließen sofort ein bisschen Urlaubsfeeling aufkommen. Beim anschließenden Inselrundgang gab es dann neben dem kleinen Dorf unter anderem das Wahrzeichen Helgolands, die Lange Anna, zu bestaunen sowie die riesige Basstölpelkolonie auf ihren Brutfelsen direkt am Klippenweg.
Die folgenden drei Tage standen dann ganz unter dem Motto „Wir vermessen Helgoland.“. Bei fast durchgängig tollem Wetter konnte plangemäß an zwei Tagen die Hauptinsel vermessen werden. Bei den verschiedenen Aufgaben galt es Fragestellungen zu einem Bombenkrater, den Klippen und dem Deich in Dreiergruppen zu lösen. Hier waren Teamarbeit und kreative Lösungswege gefragt, denn die Lehrkräfte gaben nur kleinere Hilfestellungen. Schließlich wurde die Arbeit mit Winkelspiegel, Försterdreieck, Fluchtstangen und Co. von fast allen schon im Schulhof geübt.
Highlight am dritten Vermessungstag war die Erkundung der Helgolanddüne. Auch hier hatte man die Vermessungsgeräte im Gepäck, denn der klassisch rot-weiße Leuchtturm am feinen Sandstrand sollte maßstabsgetreu zu Papier gebracht werden - und zwar von jeder Klasse in Eigenregie! Gar nicht so einfach, aber nach der Übung der letzten zwei Tage wurde auch diese Herausforderung gemeistert.
Nach getaner Arbeit konnte man dann den Strandtag so richtig genießen, indem man es sich entweder am Strand gemütlich machte und dabei die Kegelrobben und Seehunde beobachtete, Volleyball spielte, oder einen Sprung in die 18°C „warme“ Nordsee wagte. Beim Spielen vergaß man jedoch schnell die frische Wassertemperatur und konnte ausgiebig im Meer verweilen.
Doch natürlich wurde auch auf der Hauptinsel nicht nur vermessen, sondern unter anderem fleißig Sport getrieben: der morgendliche „Helgolandmarathon“ mit vorheriger musikalisch umrahmter Aufwärmung stand fest auf dem Programm. Am Abend wurde neben der Tischtennisplatte vor allem der Fußballplatz unsicher gemacht, wo sich die beiden Klassen im Sonnenuntergang wilde Duelle bis spät in den Abend lieferten.
Aber jedes Abenteuer geht zu Ende und so reisten wir nach fünf erlebnisreichen, manchmal auch ein bisschen anstrengenden Tagen mal wieder durch die Nacht nach Kissingen zurück. Schön war`s! Und wird es auch hoffentlich im nächsten Sommer wieder, wenn der nächste Jahrgang „unsere“ Insel unsicher macht.