Wer hat schon einmal die Chance gehabt, im Unterricht mit einem Weltmeister ins Gespräch zu kommen, dessen Wettrennen bei den Paralympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr sogar im Live-Stream übertragen worden sind? Die Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe hatten dieses Jahr die Gelegenheit dazu und sie haben sie genutzt.

Maximilian Jäger berichtete am 7. Oktober von seinen Erfolgen im Para Radsport, von harten Trainingseinheiten und von dem Gefühl, auf dem Siegerpodest zu stehen. Doch er erzählte auch von Rückschlägen, Zweifeln und Momenten, in denen es schwer für ihn war, sich auf sportliche Höchstleistungen zu konzentrieren, z. B. als er an Corona erkrankte und sich von seinen Team-Mitgliedern distanzieren musste.
Die Schüler hörten aufmerksam zu, lachten, staunten und stellten viele Fragen:
Wie schnell fährt er?
Wie oft trainiert er?
Ist er auch schon einmal gescheitert?
Wie viel kostet eins dieser Dreiräder, mit denen er die Rennen fährt?
Ist er schon einmal gestürzt?
Geduldig beantwortete der Athlet jede Frage und betonte, dass man Großes erreichen kann, wenn man an sich glaubt – egal, welche Hindernisse einem im Weg stehen. So erklärte er auch, dass er sich von seiner körperlichen Behinderung nie hat bremsen lassen. Maximilian Jäger ist aufgrund eines vorgeburtlichen Schlaganfalls linksseitig gelähmt und wird über seine vielen sportlichen Interessen dann aufgrund seiner Statur für den Radsport entdeckt.
Rund 12% der Menschen in Deutschland haben eine Behinderung. In einer Gesellschaft, in der alle Menschen ständig nach ihrer Leistungsfähigkeit bewertet werden, ist die Bewertung für Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten oft besonders ungerecht. Deshalb ist es besonders wichtig, Begegnungen zu ermöglichen, um Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass wir letztlich alle ähnliche Hoffnungen und Herausforderungen im Leben haben.
Am Ende des Vortrags gab es langen Applaus und eine lange Schlange für Autogramme und Selfies mit dem Weltmeister und seinen Medaillen. Viele Schüler und Schülerinnen gingen mit einem neuen Gedanken nach Hause: Ein Weltmeister ist nicht nur jemand, der die schnellsten Zeiten fährt, sondern jemand, der nie aufgibt und mit Herz kämpft. Maximilian Jäger hat das eindrucksvoll bewiesen.