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13. Oktober 2010. 18.30 Uhr, Jack-Steinberger-Gymnasium. Eintritt: Abendkasse.

Manfred Osten, lange Zeit in Spitzenfunktionen der bundesdeutschen Ministerialbürokratie und des Diplomatischen Dienstes, unter anderem in Japan und in Afrika, ist Kulturhistoriker. Bekannt geworden ist er einem breiteren Publikum u.a. durch geistreiche Gespräche mit dem Filmemacher Alexander Kluge im Nachtprogramm des Fernsehens, auch durch seine Gastgeberrolle bei Kulturgesprächen auf Schloss Neuhardenberg bei Berlin. Der Goethe-Kenner darf als Meister des freien Vortrags gelten. Er hat in Bad Kissingen bereits Anfang des Jahrtausends zwei hochkarätige und brillant komponierte Vorträge zu Goethes „Faust“ und zu Alexander von Humboldt gehalten. Seine Publikationen thematisierten daneben auch die Fragen zu kulturellem Gedächtnis und zu modernen Medien.

In seinem diesjährigen Vortrag widmet sich Dr. Osten dem Reich der Mitte, China. Der Referent und Kenner Ostasiens zeigt sich überzeugt, dass China als lernendes System eine atemberaubende Dynamik entfalten und mit seinen Bildungsstrukturen, -mentalitäten und den dazugehörigen Strategien in absehbarer Zeit zur führenden Macht der Erde aufsteigen kann. Es kündigt sich, so Dr. Osten, eine zweite Kulturrevolution an, die wieder im Zeichen Konfuzius’ stehen könnte.

Dr-Manfred-Osten

Foto: Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

Der Referent: Dr. Manfred Osten

Geboren am 19. Januar 1938 in Ludwigslust, 1952 Flucht nach Westdeutschland.  Studium der Rechtswissenschaften, Philosophie, Musikwissenschaften, Literatur in Hamburg, München und Luxemburg. 1969 Promotion.  1968–1995 tätig im diplomatischen Dienst der BRD in Bonn, Paris, Jaunde (Kamerun), Fort Lamy (Tschad), Bonn, Budapest, Melbourne und Tokio. 1995–2003 Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt-Stiftung in Bonn.

Veröffentlichungen (Auswahl): „Alles veloziferisch' oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit“, Zur Modernität eines Klassikers im 21.  Jahrhundert (2003, Insel).
“Das geraubte Gedächtnis“, Digitale Systeme und die Zerstörung der Erinnerungskultur (2004, Insel). „Die Kunst, Fehler zu machen“ (2006, Suhrkamp).

AUSBLICK: am 13. Januar 2011 (Donnerstag) wird eine Doppellesung (2 Autoren an einem Abend) 19 Uhr stattfinden. Bereits gebucht ist Joachim Zelter:„Der Ministerpräsident“. Eine politische Satire. Sie steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis!

 

Mit herzlichem Gruß

Peter Rottmann, Oberstudienrat