Von besonderer Wirkung für die Schüler ist sicherlich der Blick in die Gestapoakten im „Fall Hartinger“, eines Kissinger Kaplans, der sich im November 1938 im Religionsunterricht zu einer kritischen Äußerung zum Brand der Synagoge hinreißen ließ.
Diese Akten geben einen sehr konkreten Einblick in die Praktiken des NS-Überwachungsstaates. Sie führen vor Augen, welche Folgen eine unvorsichtige regimekritische Äußerung haben konnte und zeigen, wie unterschiedlich sich Menschen unter den Bedingungen einer totalitären Diktatur verhielten.
Im letzten Teil des Projekts wird den Schülern am lokalen Beispiel gezeigt, wie schwer sich die Nachkriegsgeneration zunächst im Umgang mit dem Erbe der NS-Zeit tat. Vor allem die milden, heute wohl kaum noch nachvollziehbaren Urteile im Kissinger Pogromnachtprozess vor dem Schweinfurter Landgericht 1949 sorgen sicher für Diskussionsstoff in der Klasse.
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