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Synagoge

Neue Synagoge in der Maxstraße, 1902 erbaut nach Plänen des Kissinger Architekten Carl Krampf

Bis zur Deportation der letzten Kissinger Juden im April und September 1942 besaß Bad Kissingen eine relativ große und lebendige jüdische Gemeinde. In den 20er-Jahren zählte sie mit 504 Mitgliedern zu den zehn größten Gemeinden in Bayern. Die Mehrheit der Kissinger Juden war dem liberalen Judentum zuzurechnen, nur ein kleiner Teil tendierte zum orthodoxen Judentum.

Im Mittelpunkt des öffentlichen religiösen Lebens stand die Synagoge. Bereits 1705 wurde in unmittelbarer Nähe des "Judenhofs" ein jüdisches Bet- und Schulhaus errichtet, das 1851/52 durch einen einfachen und schlichten Neubau ersetzt wurde.

Die 1902 eingeweihte monumentale "Neue Synagoge" im neoromanischen Stil spiegelte das gewachsene Selbstbewusstsein und Ansehen sowie die enge Heimatverbundenheit der Kissinger Juden wider.

1938 wurde sie von überwiegend örtlichen SA- und SS-Männern in Band gesetzt und verwüstet, 1939 auf Beschluss des Kissinger Stadtrats abgerissen.

Gut erhalten ist hingegen der jüdische Friedhof in der Bergmannstraße. Seit 1817 wurden hier die Kissinger Juden begraben.

 

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