Nach dem Wahlerfolg der Nationalsozialisten im Mai 1924 sollten die folgenden Blütejahre der Weimarer Republik eine recht erfolglose Zeit für sie werden. Bereits bei der nur ein halbes Jahr später stattfindenden Reichstagswahl  im Dezember 1924 wurde ihr Höhenflug zunächst jäh gebremst. Der Völkische Block musste sich mit nunmehr 6,8 % der Stimmen begnügen; ganz offensichtlich entzog die beginnende wirtschaftliche Erholung der NS-Propaganda vorübergehend die Grundlage.
Die Mitgliederzahl der örtlichen NSDAP schrumpfte zeitweise bis auf sechs. Für diese radikale Minderheit blieb der Antisemitismus in einer Stadt mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil jüdischer Bürger und Kurgäste ein wichtiges Element des Zusammenhalts. Der Antisemitismus war die Wurzel, die die Nazibewegung am Leben erhielt, denn sie fand Nahrung in der Unzufriedenheit über den jährlichen Ansturm jüdischer Kurgäste; es gab nämlich viele nichtjüdische Bürger und Kurgäste, die die Anwesenheit der Juden und die Abhängigkeit der Kurbranche von der jüdischen Kundschaft nicht gerne sahen.

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