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Grundwissen 8. Klasse

GRUNDWISSEN 8. KLASSE




Die Französische Revolution und Europa



14. Juli 1789
Beginn der Französischen Revolution, Sturm auf die Bastille

1806
Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation

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Aufklärung
Denkrichtung im 18. Jhd., die die Vernunft zum entscheidenden Maßstab des Denken und Handeln der Menschen macht, nicht mehr Glauben und Überlieferung. Die Aufklärer fordern die Freiheit und Gleichheit aller Menschen und religiöse Toleranz.

Menschenrechte
Rechte, die jedem Einzelnen von Natur (= von Geburt) aus zustehen, unabhängig von seiner Herkunft und Stellung in Staat und Gesellschaft (z.B. Recht auf Leben, Gleichheit aller Menschen, Glaubensfreiheit, Recht auf freie Meinungsäußerung).

Gewaltenteilung
Trennung der Staatsgewalt in Legislative (gesetzgebende Gewalt), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (rechtsprechende Gewalt) mit dem Ziel Machtkonzentration und Willkürherrschaft zu verhindern.

Volkssouveränität Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus, das seinen Willen durch Wahlen und Abstimmungen zum Ausdruck bringt.

Bürgertum Angehörige einer durch Besitz und Bildung gekennzeichneten Schicht, die sich von Adel, Klerus, Bauern und Arbeitern abhebt.

Nation

 

 

 

Nationalismus

Menschen, die sich durch eine gemeinsame Sprache, Kultur, Geschichte, ein Territorium und eine politische Gemeinschaft miteinander verbunden fühlen und sich dadurch von anderen Gemeinschaften unterscheiden.


Bekenntnis zur eigenen Nation; im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelt sich zunehmend ein übersteigertes Natioalbewusstsein, das die eigenen Nation auf- und andere Nationen gleichzeitig abwertet.

Verfassung
Regelt die grundlegende Ordnung eines Staates und legt die Rechte und Pflichten der Bürger sowie die Aufgaben der verschiedenen Staatsorgane fest.

Kaisertum Napoleons Kaiserkrönung Napoleons (1804) in der Tradition Karls des Großen nach Volksabstimmung, wodurch Frankreich wieder Monarchie wird; Napoleon wird nach militärischen Niederlagen 1813/1814 abgesetzt und verbannt.

Montgelas
Maximilian Joseph Freiherr von Montgelas (1759-1838), leitender Minister, geprägt von den Ideen der Aufklärung reformiert er den bayerischen Staat nach französischem Vorbild und ist verantwortlich für zentrale innere Reformen in Bayern, die das Land bis heute prägen. Montgelas gilt deshalb als „Vater des modernen Bayern“.


 

Deutschland 1815 - 1914



1815 Wiener Kongress: Versammlung führender Staatsmänner Europas, die nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft eine Neuordnung Europas erarbeiten. Das Prinzip der Restauration, also die Wiederherstellung der politischen Situation vor der Französischen Revolution, bestimmt die Beschlüsse.

1832
Hambacher Fest: politische Massenkundgebung der bürgerlich-liberalen Opposition mit der Forderung eines freiheitlichen deutschen Nationalstaats.

1848/49
Revolution 1848/49 in Deutschland: Nach revolutionären Unruhen im März 1848 („Märzrevolution“) beugen sich die deutschen Monarchen zunächst den liberalen Forderungen. Die Paulskirchenversammlung in Frankfurt – das erste gewählte gesamtdeutsche Parlament - verabschiedet eine Verfassung (März 1849) und schlägt die Zusammenführung der deutschen Einzelstaaten ohne Österreich (kleindeutsche Lösung) in Form einer konstitutionellen Monarchie vor. Da sich die Fürsten weigern, die Beschlüsse der Abgeordneten zu akzeptieren (Ablehnung der Kaiserkrone durch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen), scheitert das Parlament, wird aufgelöst und muss der Restauration des Deutschen Bundes weichen.
1871
Gründung des (Zweiten) Deutschen Kaiserreichs im Spiegelsaal von Versailles. Nach dem Sieg im deutsch-französischen Krieg wurde die  "kleindeutsche Lösung" verwirklicht und der preußische König Wilhelm I. wird zum Deutschen Kaser erhoben. Das Kaiserreich bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918.


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Deutscher Bund
Auf dem Wiener Kongress 1815 gegründeter Staatenbund, mit Bundesversammlung In Frankfurt/Main, bestehend aus 35 souveränen Fürstentümern und vier freien Städten. Dem Bund fehlt eine einheitliche Regierung ebenso wie eine Verfassung.


Liberalismus
Politische Bewegung, die sich aus den Gedanken der Aufklärung entwickelt hat. Seine Vertreter fordern die Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen und wenden sich gegen die staatliche Bevormundung der Bürger sowie gegen die Privilegien des Adels. Die liberale Bewegung des 19. Jhdts. fordert Menschenrechte, Verfassungsstaat und eine freie Wirtschaftsordnung ohne staatliche Einmischung.

Industrielle Revolution Umwälzende Veränderung der Arbeitswelt, ausgelöst durch Erfindungen (v.a. Dampfmaschine) und den Einsatz von Maschinen (Ausgangspunkt Großbritannien Ende des 18. Jhdts.). Folgen waren Massenproduktion und Fabrikarbeit mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen.

Soziale Frage Vor dem Hintergrund wachsender Missstände, die durch die Industrielle Revolution entstehen (Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, Frauen- und Kinderarbeit, Wohnungsnot, fehlende soziale Absicherung), steht die Frage: „Wie kann allen Menschen ein menschenwürdiges Dasein in Freiheit und materieller Sicherheit geboten werden?“ im Mittelpunkt. Unternehmer, Kirche, Staat und Arbeiter suchen nach unterschiedlichen Lösungsvorstellungen.

Arbeiterbewegung
Organisation der Arbeiter in Parteien und Gewerkschaften, Genossenschaften mit dem Ziel, eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen sowie eine politische Mitsprache in einem demokratischen Staat zu erreichen.

Sozialismus
Politische Alternative zum bürgerlichen Liberalismus, auf den Theorien von Karl Marx und Friedrich Engels basierend: Kapital und Produktionsmittel sollen sich in Gemeineigentum, nicht mehr in Privateigentum befinden; Gewinne sollen nicht mehr den Unternehmern, sondern der Gesellschaft zum allgemeinen Nutzen zustehen; theoretisches Ziel ist die Gleichheit aller Menschen innerhalb der Gesellschaft.

Bismarck
Otto von Bismarck (1815-1898) entstammt einer alten preußischen Landadelsfamilie und wird im Sinne konservativer, monarchisch geprägter Werte erzogen. Er kämpft als preußischer Landtagsabgeordneter gegen die Ideen der Revolution von 1848. 1862 von König Wilhelm I. zum preußischen Ministerpräsidenten berufen, führen Bismarcks aggressive Kriegspolitik nach außen und seine geschickte Diplomatie gegenüber den deutschen Fürsten zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs, dessen Politik er als Reichskanzler bis zu seiner Entlassung 1890 entscheidend prägt.

Reichstag Parlamentarische Vertretung des deutschen Volkes, dessen Interessen die Abgeordneten vertreten (Wahl der Abgeordneten nach gleichem, geheimem, direktem Mehrheitswahlrecht von Männern über 25 Jahren). Der Reichstag ist an der Gesetzgebung beteiligt und übt das Budgetrecht aus; er ist jedoch im Kaiserreich ohne Einfluss auf die Reichsregierung und nimmt gegenüber Kaiser, Reichskanzler und Bundesrat eher eine untergordnete Stellung ein.

Parteien
Zusammenschluss von Menschen mit gemeinsamen politischen Vorstellungen und Zielen; Merkmale einer Partei: dauerhafte Organisation, Parteiprogramm, Wille zur Einflussnahme (Wahlen, Regierungsbeteiligung). In Deutschland gibt es seit der Revolution von 1848 politische Parteien, die sich schematisch in vier Gruppen einteilen lassen: Konservative, Liberale, Zentrum (Partei des politischen Katholizismus) und Sozialisten.

Kulturkampf
Der von Bismarck geführte Konflikt zwischen dem Staat und der katholischen Kirche um die (Neu-)Bestimmung des Verhältnisses von Staat und Kirche.  Bismarck versucht den Einfluss der katholischen Kirche zurückzudrängen. 

Sozialistengesetz
Gesetz Bismarcks zur Bekämpfung der Sozialdemokratie (1878; Auflösung von Vereinen, Ausweisungen, Druckverbote), das nach Bismarcks Entlassung (1890) wieder aufgehoben wird.

Sozialgesetzgebung
Gesetze zur Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung, die von Bismarck eingeführt wurden, um die Arbeiterschaft in Notsituationen finanziell abzusichern. Mit diesen Gesetzen reagiert Bismarck auf Forderungen aus der Arbeiterschaft und der Sozialdemokratie und versucht, damit (vergeblich) die Arbeiter an den Staat zu binden und der Sozialdemokratischen Partei abspenstig zu machen. Die Sozialgesetzgebung markiert den Beginn moderner staatlicher Sozialpolitik.
Kommunismus
Von Marx und Engels begründete Theorie, welche die Vorstellung einer klassenlosen Gesellschaft enthält, in der die Produktionsmittel (Fabriken, Maschinen) nicht mehr im Privatbesitz sind , sondern in Gemeineigentum überführt worden sind. Eingeleitet wird der Kommunismus durch die proletarische Revolution. Im 20.Jahrhundert bezeichnete der Kommunismus vor allem die Gesellschaftsform, die nach der Oktoberrevolution 1917 in der Sowjetunion errichtet wurde (nach 1949 auch in der Volksrepublik China) und die durch die Diktatur der Kommunistischen Partei gekennzeichnet war.



 
   

Imperialismus und Erster Weltkrieg

    
  

1914 - 1918
Erster Weltkrieg

1917
Russische Oktoberrevolution


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Imperialismus
Epochenbegriff für die Zeit des Wettlaufs europäischer Staaten , Japans und der USA um Kolonien zwischen ca. 1880 und 1918. Imperiale Herrschaft wurde "direkt" (Besetzung und Einrichtung einer Kolonialregierung) oder "indirekt" (Kontrolle über die eingesetzte einheimische Regierung, wirtschaftliche Abhängigkeit) ausgeübt. Dabei spielten auch Machtstreben, religiöses, kulturelles und rassistisches Sendungsbewusstsein eine wichtige Rolle.
Vertrag von Versailles

Der Versailler Vertrag 1919 beendet den Ersten Weltkrieg zwischen dem Deutschen Reich und den Siegermächten völkerrechtlich; er bestimmt die alleinige Kriegsschuld Deutschlands, legt die neuen Grenzen, die Reparationszahlungen sowie Rüstungsbegrenzungen für Deutschland fest.



Methoden                                                                                       

Quellenarbeit

 

 

selbständiges Arbeiten mit schriftlichen Quellen;

Beschreiben und Analysieren von Bildquellen;

kritisches Nutzen von Internet und fachspezifischer Software;

differenziertes Auswerten und Interpretieren von Grafiken, Statistiken und Karten;

 

Präsentation

Präsentieren selbst erarbeiteter Ergebnisse

Sensibilisierung

 

Einsicht in den Gegenwartsbezug historischer Ereignisse und Prozesse;

Bewusstsein für die Entwicklung und Bedeutung demokratischer Ordnungsvorstellungen



                                                                    Philipp Boll, W. Hofmann, Rudolf Walter