Grundwissen 10. Klasse
Gelb markiert sind die Begriffe und Ereignisse, die auch in der weiteren Oberstufe von Bedeutung sind.
GRUNDWISSEN 10. KLASSE |
Die Welt und Deutschland von den 1960er- bis zu den 1980er-Jahren |
1961/1962 |
Kubakrise: Nach der Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba verhängen die USA eine Seeblockade. Die Welt steht am Rande eines Atomkrieges.
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1972 |
Grundlagenvertrag: Die BRD und die DDR erkennen sich gegenseitig als gleichberechtigte Staaten an und verpflichten sich zu "gutnachbarlichen Beziehungen". Unter anderem werden ein Gewaltverzicht, die Achtung der bestehenden Grenze und die Regelung praktischer und humanitärer Fragen vereinbart.
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Entspannungspolitik |
Nach der drohenden Gefahr eines Atomkriegs während der Kubakrise versuchten beide Seiten in der Folgezeit (ab 1963) den Ost-West-Konflikt zu entschärfen. Es kam zu Vereinbarungen über Rüstungskontrolle und -begrenzung, die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vereinbarte einen Gewaltverzicht, verbesserte die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen zwischen Ost und West und führte zu einer Entspannung zwischen den Machtblöcken. Zu Beginn der 1980er-Jahre verschärften sich die Spannungen jedoch wieder. |
Ostverträge |
Die von der sozialliberalen Koalition unter Kanzler Willy Brandt geschlossenen Verträge mit der UdSSR, Polen, Tschechoslowakei und der DDR (Grundlagenvertrag) waren Bestandteil der Entspannungspolitik. Vereinbart wurden u. a. ein gegenseitiger Gewaltverzichtung und die Achtung der bestehenden Grenzen. |
"68er-Bewegung" |
Internationale Protestbewegung einer ganzen Generation, vor allem von Studenten, gegen autoritäre Verhaltensweisen in Familie, Schule, an den Universitäten, am Arbeitsplatz sowie die sich immer stärker ausbreitende kapitalistische Konsumgesellschaft. Auch der Protest gegen den Vietnamkrieg spielte eine wichtige Rolle. Radikale Ziele wie die Beseitigung des kapitalistischen Systems wurden verfehlt, die "68er-Bewegung" führte jedoch zu einer Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft, |
Die Auflösung des Ostblocks und die deutsche Einheit |
ab 1985 |
Reformpolitik in der UdSSR: Michail Gorbatschow versucht mit "Glasnost" (Offenheit) und "Perestroika" (Umbau, Umgestaltung) die massive Krise im Land zu meistern und die Sowjetunion zu modernisieren. |
1989 |
Umbruch im Ostblock: Ausgehend von inneren Oppositionsbewegungungen, die sich auch durch Gorbatschows Reformpolitik in der Sowjetunion bestärkt fühlten, kam es 1989 in fast allen osteuropäischen Staaten zum Zusammenbruch des kommunistischen Systems. |
9. November 1989 |
Öffnung der innerdeutschen Grenze: ("Fall der Mauer") |
3. Oktober 1990 |
"Tag der deutschen Einheit": Beitritt der neuen Länder (ehem. DDR) zur Bundesrepublik Deutschland; gesetzlicher Feiertag seit 1990 |
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"Glasnost" und "Perestroika" |
Diese beiden russischen Wörter bedeuten "Offenheit" und "Umbau". Der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow führte sie nach 1985 ein und kündigte damit eine tiefgreifende Reform in der Innenpolitik an. "Offenheit" (Glasnost) sollte nun in der Diskussion politischer Probleme herrschen, Kritik an Missständen sollte erlaubt sein. Der "Umbau" (Perestroika) sollte das wirtschaftliche System der SU umgestalten, die starre Planwirtschaft sollte gelockert und mehr private Initiative und Einflussmöglichkeiten innerhalb der einzelnen Betriebe geschafffen werden. |
Europa und die Welt nach dem Ende des Ost-West-Konflikts |
1992 |
Vertrag von Maastricht: wichtiger Meilenstein auf dem Weg der europäischen Einigung. Die damals 12 Mitgliedsstaaten der EG (Europäische Gemeinschaft") unterzeichneten den "Vertrag über die Europäische Union" (EU-Vertrag). Vereinbart wurden u. a. eine Wirtschafts- und Währungsunion, eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie eine verstärkte Zusammenarbeit in der Innen- und Rechtspolitik.
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Osterweiterung der EU |
Nach der Auflösung des Ostblocks und der Demokratisierung der früher kommunistischen Staaten strebte die Mehrzahl dieser Staaten die Mitgliedschaft in der EU an. Bis 2007 traten 10 osteuropäische Staaten der EU bei, nachdem die Aufnahmekriterien (Marktwirtschaft, Demokratie usw.) erfüllt waren. Damit ist die Zweiteilung Europas, die im Kalten Krieg vorherrschte, überwunden. |
Methoden |
Quellenarbeit
Sensibilisierung |
Festigung und Differenzierung der in Jahrgangsstufe 6-9 erworbenen Methodenkompetenz
Einsicht in die identitätsstiftende Wirkung von Geschichte angemessene Wahrnehmung von Manifestationen der Geschichtskultur in der Öffentlichkeit (z.B. Gedenkstätten, Jahrestage) Bewusstsein für die zukunftsweisende Bedeutung der europäischen Integration |
Rudolf Walter