Bereits zum dritten Mal nahm eine Gruppe des JSG in diesem Jahr an der Israelfahrt des Kreisjugendringes Bad Kissingen teil. Neun Schüler und zwei Lehrer reisten im Februar nach Israel um an dem berühmten Lauf am Toten Meer teilzunehmen. Daneben blieb auch noch genügend Zeit, um Land und Leute kennen zu lernen. Bleibenden Eindruck hinterließ neben dem Aufenthalt im Kibbuz ‚Ein Gedi’ auch eine Wüstensafari, eine Wanderung im Nationalpark ‚Nahal David’ und der Besuch von Tel Aviv und Jerusalem mit der berühmten Grabeskirche. Ein weiteres Highlight war der Besuch der Bergfeste Massada und der dortigen Kunstausstellung, die von einer mitgereisten Gruppe von Behinderten aus Maria Bildhausen veranstaltet wurde.

Höhepunkt der Reise war für die meisten jedoch der Friedenslauf, „Running for peace“. Hier die Eindrücke von einem Teilnehmer an diesem Lauf.

Running for peace

Am 19. Februar 2010 war es wieder einmal soweit. Der 28. Ein- Gedi- Friedenslauf am Toten Meer in Israel wurde im Theater im Kibbuz "Ein Gedi" eröffnet.

Der Lauf einen Tag später, an dem auch einige Schüler und Lehrer des Jack-Steinberger- Gymnasiums sowie Mitarbeiter der Stadt Bad Kissingen teilnahmen, begann in Ein-Gedi Spa in der Davidwüste (Neve Zahar). Wahlweise konnte zwischen der offenen israelischen Straßenmeisterschaft über 10km, dem Halbmarathon über 20km und einer Walking-Straßen-meisterschaft ebenfalls über 10km gewählt werden. Jedoch entschieden sich alle Teilnehmer aus Bad Kissingen für die Straßenmeisterschaft über 10km. Die Laufstrecke liegt mit -417m an einem der tiefsten Punkte der Erde und war einer der Hauptgründe der Israelreise, weil - neben den persönlichen Zielen - symbolisch ein Zeichen für Frieden und Toleranz über politische und kulturelle Grenzen hinweg gesetzt werden sollte.

Eine von Jahr zu Jahr wachsende Teilnehmerzahl führte auch in diesem Jahr zur vollständigen Ausbuchung des Laufs mit über 3000 Läufern.

Am Lauftag war das Wetter - selbst für israelische Verhältnisse im Februar mit bis zu 35° - sehr heiß; trotzdem wir freuten uns auf den Lauf.

Nachdem die Startnummern vergeben worden waren, trafen sich alle im Kibbuz und wir warteten auf den Bus, der uns um 7:50 Uhr ins ca. drei km entfernte Ein-Gedi Spa bringen sollte, damit wir genug Zeit hätten um uns auf den Lauf um 8:30 Uhr vorzubereiten. Da der Bus aber aufgrund einer Straßensperre erst um 8:25 Uhr kam, hakten viele unserer Teilnehmer den Lauf schon mehr oder weniger erleichtert ab. Aber der Bus kam schließlich doch und wir konnten, weil der Start um 10 Minuten verschoben wurde, doch noch daran teilnehmen, hatten aber so nicht die beste Ausgangsposition.

Nachdem wir aus dem Bus ausstiegen ging es praktisch sofort los und ich fing an zu laufen, ohne dabei an die Kilometeranzahl zu denken oder einen Blick für die schönen Judäischen Berge übrig zu haben und hoffte inständig einfach auf eine gute Zeit und irgendwie ins Ziel zu gelangen.

Die Strecke führte 5km an der Küstenstrasse Richtung der Festung Massada und wieder zurück.

Da ich vorher noch nie etwas vergleichbares gelaufen bin, erst recht nicht unter diesen Bedingungen, sondern nur gelegentlich gejoggt bin, rannte ich fälschlicherweise einfach los und wollte jeden überholen, was ich aber spätestens ab km 8 bereut habe.

Nach 2,5 km kam man zur ersten Wasser- Versorgungsstation, die von ziemlich allen dankbar angenommen wurde.

Ich persönlich fand die ersten 5km nicht so anstrengend wie zuerst gedacht, doch spätestens ab km 6 bereute ich mein schnelles Anfangstempo, weil ich auch durch fehlende Getränke immer müder wurde.

Das Erreichen der zweiten Getränkestation kam mir wie eine Ewigkeit vor, gab aber neue Kraft.

Wie oben angesprochen, fühlte ich mich nach ca. 8km sehr schlapp und hielt Straßenkurven oftmals für das Ziel, das aber zu dem Zeitpunkt noch weit entfernt war. An dieser und auch an weiteren Stellen, so waren wir uns später einig, wäre es sinnvoll gewesen, noch die eine oder andere Getränkestation für die Läufer einzurichten.

Nach ca. 9,5km konnte ich das Straßenschild sehen und war mir sicher, dass dies das Ziel sei. So lief ich die letzten 500m noch einmal so schnell ich konnte, wusste aber wie viele andere nicht, dass das Ziel erst hinter einer Palmenallee weitere 200m entfernt lag. Aber irgendwie schaffte ich es ins Ziel, und war überrascht, körperlich noch in so einer guten Verfassung gewesen zu sein.

Im Ziel gab es wieder ausreichend Verpflegung und jeder Läufer konnte sich gegen Abgabe seines Zeitnahme-Chips seine Tasche mit Verpflegung und Souvenirs abholen. Im Zielbereich warteten wir bis alle Mitläufer unseres Teams mehr oder weniger unbeschadet im Ziel ankamen und blieben anschließend noch eine Weile im Zielbereich.

Nachdem alle wichtigen organisatorischen Dinge abgeklärt waren, konnten wir uns entscheiden, wahlweise zurück in den Kibbuz zu fahren oder im Ein-Gedi Spa und im Toten Meer zu entspannen.

Am Nachmittag ging es für zwei unserer Mitläuferinnen - Jana Holzheimer und Martina Schmitt - mit unserem Organisator Edwin Metzler noch zur Siegerehrung, da sie aufgrund ihrer guten Platzierungen in ihrer Altersstufe jeweils einen Pokal gewannen.

Zurückblickend war es für fast alle ein tolles Erlebnis an dem ich persönlich im nächsten Jahr, wenn sich die Gelegenheit böte, wieder gerne teilnehmen würde.

running_for_peace_2010