Ein 14-Stunden-Tag, vielfältige Anforderungen und geringer Verdienst -
das soll ein Traumberuf sein?

Die studierte Bühnenbildnerin Maria Pfeiffer vermittelte trotz dieser ernüchternden Erkenntnis ein begeisterndes Bild von ihrem Beruf.

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Das  P-Seminar Bühnenbild bei Herrn Dotzauer verbrachte  einen ganzen Studientag mit der jungen Fachfrau. Zunächst  informierte sie die Schüler ausführlich über die Anforderungen und Fachrichtungen der universitären Ausbildung zum Bühnenbildner, sowie über die Tätigkeit am Theater. Besonders beeindruckend war dabei die Vielfalt der Bühnenberufe vom Schlosser oder Schreiner über Dramaturgen und Regieassistenten bis hin zu Hut- oder Perückenmachern und eben rein künstlerisch tätigen Bühnenbildnern.

Den kreativen Prozess, in dem ein Bühnenbild entsteht, durchlebten die Schüler ganz aktiv. Hierzu wurde das Märchen Rotkäppchen gelesen und alle Teilnehmer sollten anhand von weiterführenden Überlegungen zu den Personen wie: „Welches Magazin hat Rotkäppchens Mutter abonniert?“ „Von welchem Urlaub träumt der Jäger?“ oder „Wie riecht es in Großmutters Wohnung?“ Assoziationen sammeln. Bilder aus Zeitschriften, die im weitesten Sinn mit Rotkäppchen zu tun haben könnten oder eben nicht, halfen, auch ungewöhnliche und unerwartete Ideen zu entwickeln. Vor allem aber wurde bewusst, wie aufwändig und überraschend schon die bildliche Auseinandersetzung mit dem Text sein kann.

Wie aus ähnlichen Assoziationen dann ein Bühnenbild entsteht, durften die Schüler anhand einer eindrucksvollen Präsentation und einem echten Bühnenmodell zum Anfassen erleben. Sie lernten zudem moderne Bühnentechniken kennen, wie man z.B. die Trennung zwischen Bühne und Publikum überwinden kann, wie die Positionierung des Publikums in Frage gestellt, oder auch das Mobiliar einer ganzen Wohnung an die Decke gehängt werden kann.

Schließlich stellte sich Frau Pfeiffer für konkrete Beratungsgespräche zur Verfügung, in denen sie den Schülern in Kleingruppen wertvolle Tipps zum Umsetzung ihres nächsten Projekts gab und sie dabei sehr geschickt auf eigene, teilweise ganz neue kreative Wege schickte.

Die Erwartungen der meisten Teilnehmer an den Workshop wurden übertroffen und sie konnten am Ende eines langen Tages viele Anregungen, eigene Erfahrungen und ganz konkretes Wissen über die Abläufe hinter den Kulissen eines Theaters mit nach Hause nehmen.