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Vernon2011

34 Jugendliche aus den 9. und 10. Klassen des Jack- Steinberger- Gymnasiums konnten im Rahmen des jährlichen Schüleraustauschs ihre ganz eigenen Beobachtungen über das Leben im Nachbarland anstellen.

Wie jedes Jahr im Frühjahr brachen Französischschüler der neunten und zehnten Klassen des Jack- Steinberger- Gymnasiums nach Vernon auf, um 10 Tage lang in einer französischen Familie zu leben und den Alltag ihrer Austauschpartner kennen zu lernen.

Die Jugendlichen hatten im Vorfeld schon Kontakt zu ihren Gastfamilien aufgenommen, Bilder und so viele Informationen ausgetauscht, dass sie sich beim ersten Zusammentreffen am 4. April vor dem Lycée Georges Dumézil gleich erkannten. Doch trotz aller Erleichterungen durch soziale Netzwerke, Mails und Fotos bleiben die ersten Augenblicke besonders aufregend: sich von fremden Leuten küssen lassen, von den Freunden losreißen, in ein Auto einsteigen und bei einer Familie übernachten, die man nur bedingt versteht.

Alle 34 mutigen Gymnasiasten meisterten den ersten Abend ebenso gut wie die restlichen neun Tage Familienleben in einem Land, das auf den ersten Blick nicht wirklich fremd wirkt, bei genauerem Hinsehen aber eben doch anders ist. Um diesen Blick für die bereichernde Andersartigkeit zu schärfen, forderte die Organisatorin des Austauschs von französischer Seite, Frau Alexandra Cade, die deutschen Schüler auf, ihre Erfahrungen und Beobachtungen während des gesamten Aufenthalts zu sammeln und aufzuschreiben.

Besonders beeindruckend war für die deutschen Schüler der lange Unterrichtstag ihrer Partner, die nach einem häufig von 8.30 bis 18.00 Uhr dauernden Schultag ihren Freizeitbeschäftigungen nachgehen, für den Musikunterricht üben oder mit dem Sportverein trainieren und teilweise spät abends noch Hausaufgaben machen müssen. Gleich an zweiter Stelle wurden die anderen Essgewohnheiten genannt, allem voran das vernachlässigte Frühstück, dem bis 12.00 Uhr nichts folgt, dann aber ein 3-Gänge-Menü in der Kantine, und nach einer nicht enden wollenden Pause das Abendessen, um ca. 20.00 Uhr, bei dem es viel zu viel zu essen gibt für deutsche Schüler, die ihrer Gewohnheit nach den ganzen Tag kleine Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen. Wenn sich dann z.B. noch die Autofahrt mit dem französischen Opa und seinem rasanten Fahrstil als wahre Mutprobe erwies, hatten die Jugendlichen einander am nächsten Tag viel zu berichten.

Von sommerlichen Temperaturen verwöhnt konnten sie sich zwanglos unter die französischen Mitschüler mischen, die die weitläufigen Rasenflächen auf ihrem Schulgelände bevölkern und bei Ausflügen nach Paris, Rouen und Honfleur weitere Eindrücke von ihrem Nachbarland sammeln.

Trotz der großen Teilnehmerzahl verlief der Schüleraustausch nach Ansicht der verantwortlichen Französischlehrerin Susanne Walter und der Begleiterin, Ulrike Weilbach, sehr harmonisch und erfreulich problemlos.

Dank der Unterstützung durch das Comitée de Jumelage in Vernon und den Städtepartnerschaftsverein in Bad Kissingen konnte der Austausch auch dieses Jahr sehr günstig angeboten werden. Ein wichtiges Engagement, auch in Zeiten einer fraglosen deutsch-französischen Freundschaft, vor allem zwischen Vernon und Bad Kissingen. Wie viele Schülergenerationen vor ihnen sind die 34 Gymnasiasten um vielfältige Erfahrungen bereichert zurückgekehrt und hoffen, ihren neuen französischen Freunden einen ähnlich spannenden Aufenthalt bieten zu können. Auf die Beobachtungen der jungen Franzosen für die französisch-deutsche „Karambolage“ im Juni können alle gespannt sein.