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Bundesfinale-2011-2

Nach einem hart umkämpften, aber dennoch verdienten 4:2 Sieg im Landesfinale gegen die Realschule Haag(Oberbayern) im Juli des vergangenen Schuljahres war das große Ziel erreicht und unsere Fußballmädchen hatten sich den Traum erfüllt, den sich nur wenige Schülerinnen und Schüler erfüllen können – nämlich sich eine Woche lang in Berlin mit der jeweils besten Schulmannschaft eines jeden Bundeslandes zu messen.

Bereits vor der Abreise war für Mannschaft und Betreuer klar, dass man in Berlin nahezu ausschließlich auf Sportgymnasien treffen würde und so konnte das Ziel eigentlich nur heißen, sich so gut wie möglich zu präsentieren und die erwarteten Niederlagen in Grenzen zu halten.

Nach einer über 6-stündigen, aber dennoch kurzweiligen Bahnfahrt erfolgte noch im Bahnhof in Berlin die Akkreditierung der Mannschaft.

Die Auslosung hatte ergeben, dass wir mit der Gemeinschaftsschule Schönberg (Schleswig-Holstein), dem Sportgymnasium Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) und der ‚Eliteschule des Fußballs’ Saarbrücken-Rastbachtal (Saarland) in einer Gruppe spielen mussten, die beiden letztgenannten Schulen wurden als die großen Favoriten dieser Gruppe angesehen und sollten sich eigentlich für das Viertelfinale qualifizieren.

Im ersten Gruppenspiel gegen die Gemeinschaftsschule Schönberg als vermeintlich ‚schwächerem’ Gegner entwickelte sich eine recht ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Im Laufe des Spiels gewannen unsere Mädchen jedoch immer mehr die Oberhand und konnten und so konnten wir die Partie letztendlich klar mit 3:0 für uns entscheiden.

Das zweite Gruppenspiel führte uns mit dem Sportgymnasium Neubrandenburg zusammen. Von Anfang an war unseren Mädchen anzumerken, dass sie das Spiel nicht kampflos abgeben wollten. Die Neubrandenburger Mädchen dominierten zwar das Spiel, hatten mehr Ballbesitz als wir, waren aber im Abschluss wenig effektiv bzw. scheiterten an unserer aufopferungsvoll kämpfenden Defensive. Die klarste Chance des Spiels hatte unsere Mannschaft, dennoch konnten wir mit dem Remis mehr als zufrieden sein, und plötzlich eröffnete sich für uns die Chance, in die Runde der besten 8 Mannschaften zu kommen – im letzten Gruppenspiel konnte bereits ein Unentschieden reichen.

Das letzte Gruppenspiel bescherte uns mit der ‚Eliteschule des Fußballs’ aus Saarbrücken-Rastbachtal den stärksten Gruppengegner mit zwei Juniorennationalspielerinnen in ihren Reihen. Das torlose Remis zur Pause war für uns absolut schmeichelhaft. Ein paar Minuten vor Ende der Begegnung nutzte unsere Truppe die einzige Torchance des Spiels zur überraschenden 1:0 Führung. Danach zeigte die gesamte Mannschaft warum man so weit gekommen war: jede einzelne Spielerin ging bis an die eigenen Grenzen, Fehler der Nebenspielerinnen wurden ausgebügelt und vor allem die hohe Laufbereitschaft aller Spielerinnen in der Defensivarbeit waren der Garant für diesen Sieg.

Damit war das Jack-Steinberger-Gymnasium völlig überraschend Gruppensieger vor dem Sportgymnasium Neubrandenburg und stand im Viertelfinale der 8 besten Mannschaften, während die Eliteschule aus dem Saarland als Gruppendritter mit der Trostrunde um die Plätze 9-16 vorlieb nehmen musste.

Als Belohnung für den äußerst erfolgreichen ersten Tag gönnten sich die Mädchen einen Nachmittag in den Shopping-Palästen von Berlin.

Im Viertelfinale wartete am zweiten Turniertag einer der großen Favoriten auf den Titel des Bundessiegers, das Joh.Chr.Fr. GutsMuths Sportgymnasium Jena. Wie bereits bei den beiden vorherigen Partien war die Ausgangsposition vorher klar: Jena war der haushohe Favorit und zeigte von der ersten Minute an warum das so war. Erfreulich war aber, dass unser Team zu keinem Zeitpunkt aufgab und immer versuchte mitzuspielen. Der Endstand von 5:0 spiegelte recht genau die Kräfteverhältnisse in diesem Spiel mit ungleichen Voraussetzungen wider.

In der Qualifikation um die Plätze 5-8 trafen wir dann auf den Vertreter aus Niedersachsen, das Gymnasium Leoninum aus Handrup. Dieser Partie konnten wir nach etwas nervösem Beginn unseren Stempel aufdrücken. Gegen staunende, beileibe nicht schlechte Gegnerinnen aus Handrup spielten wir eine exzellente erste Halbzeit, führten verdient mit 2:0 und wenn man etwas bemängeln konnte, dann vielleicht die Tatsache, dass die Mannschaft ‚nur’ zwei Treffer erzielt hatte. Doch anscheinend nahmen unsere Mädchen das Spiel nun auf die leichte Schulter. Es kam wie es kommen musste: unsere Aussetzer nutzte das Team aus Niedersachsen innerhalb von zwei Minuten zum Ausgleich und kurz vor Spielende, als bereits fast alle mit einem 9-m Schiessen rechneten, erzielte Handrup das spielentscheidende 3:2. Mit dieser eigentlich vermeidbaren Niederlage verpassten wir die Partie um Platz 5 und mussten mit dem Spiel um Platz 7 vorlieb nehmen.

Der zweite Nachmittag wurde mit etwas Kultur ausgefüllt: ein Spaziergang durch den Spreebogenpark, vorbei an der „schwangeren Auster“, am Bundeskanzleramt und am Deutschen Bundestag – zum Brandenburger Tor (mit Jumpstyle-Einlage), Holocaust-Mahnmal und dann abschließend doch wieder ein bisschen H&M und Zara ……

In der Partie um Platz 7 am nächsten Tag schaffte es die Mannschaft noch einmal sich neu zu motivieren – wir wollten auf alle Fälle das Turnier mit einem Sieg beenden. Gegner war, wie schon in der Gruppenphase, erneut das Sportgymnasium Neubrandenburg. Im Vergleich zum Gruppenspiel konnten wir uns noch einmal steigern und gewannen letztendlich 2:0. So sicherte sich die Mannschaft den hervorragenden 7. Platz bei einem extrem stark besetzten Bundesfinale.

Am Abend fand die große Abschlussveranstaltung in der Max-Schmeling-Halle statt. Dort wurde Sportliches und Musikalisches dargeboten sowie die Siegerehrungen der jeweils drei besten Mannschaften in jeder Wettkampfklasse. Anschließend konnte man sich noch bis 23.30 Uhr in der Disco, die für alle an „Jugend trainiert für Olympia“ teilnehmenden Schüler veranstaltet wurde, austoben, was von unseren Schülerinnen ausgiebig genutzt wurde.

Am folgenden Tag stand nur noch die Heimreise an. Nach dem Auschecken aus dem Hotel machten wir uns gegen 10.00 Uhr auf den langen Rückweg nach Bad Kissingen.

Spielerinnen in dieser sehr erfolgreichen Mannschaft waren in diesem Jahr:

Isabella Fest, Louisa Friedrich, Julia Holzapfel, Elena Kessler, Laura-Sophia Schmitt, Theresa Kleinhenz, Anna Zimmer, Madlen Frank, Christina Seidl, Leonie Kreil und Amelie Hagedorn.

Für Anna, Amelie und Laura-Sophia war das Bundesfinale der letzte Auftritt bei den Wettkämpfen „Jugend trainiert für Olympia“ – sie müssen aus Altersgründen leider ausscheiden. Vielen Dank für die zahlreichen Einsätze bei diversen Turnieren. Alle anderen Spielerinnen haben in diesem Schuljahr noch einmal die Möglichkeit ihre Fußballschuhe zu schnüren; die Chancen auch in diesem Jahr weit zu kommen stehen nicht schlecht. Hoffentlich finden die Spielerinnen nach einem solchen Erfolg noch einmal die Motivation für eine erneute erfolgreiche Teilnahme.

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