Um 9:00 Uhr begann der Tag mit einem Vortrag. Dabei versuchte uns Herr Prof. Kamp die Physik im Nanobereich zu erklären. Er wies darauf hin, dass kleine Nanopartikel nicht nur durch ihre chemische Struktur bestimmt sind. So ist das emittierte Licht der Nanopartikel auch durch ihr Volumen festgelegt. Nanoteilchen erlauben es den Physikern mit mehr Freiheitsgraden zu arbeiten, wodurch neue Werkstoffe erzeugt werden können, bei denen günstige Eigenschaften kombiniert werden. So entstehen Materialien, die beispielsweise leicht verformbar aber auch extrem hart sind.

Microstrukturlabor1

Nach dem Vortrag durften wir in den Reinraum. Da bezüglich der Reinheit hohe Ansprüche gestellt werden, mussten wir uns Ganzkörperanzüge anziehen, damit kein Schmutz in den Reinraum gelangen kann. Herr Prof. Kamp zeigte uns mit einem Elektronenstrahlmikroskop einzelne Halbleitermaterialien, die bis auf atomare Ebene vergrößert wurden, sodass man einzelne Kristallstrukturen erkennen konnte. Mit der Molekularstrahl-Epitaxie wurde uns ein Verfahren gezeigt, mit dem man Halbleiterschichtstrukturen herstellen kann. Dabei schichtet man im Ultra-Hochvakuum einzelne atomare Schichten auf das Material auf, um einzelne Quantenpunkte oder Quantendrähte zu konstruieren.

Die optischen Eigenschaften der „Quantum dots“ werden im Spektroskopielabor untersucht, welches wir im Anschluss besuchten.

Microsturkturlabor4 Microsturkturlabor3

Molekularstrahl - Epitaxie

Elektronenmikroskop

Die außerordentlich hohe Präzision fordert eine stets konstante Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Sauberkeit. Um dies zu bewerkstelligen, benötigt das Labor eine Lüftungsanlage, die drei Stockwerke unter dem Labor installiert wurde. Diese Anlage durften wir uns nach der Laborführung anschauen.

Am Ende des Besuchs war das Seminar über die Forschungsergebnisse sehr beeindruckt. Vielleicht kann schon bald der ein oder andere Seminarteilnehmer die Forschungen im Mikrostrukturlabor im Physikstudium voranbringen!