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In der Erlöserkirche sang, pfiff und trommelte das Jack-Steinberger- Gymnasium. Denn die eigene Aula ist gesperrt.

Not macht erfinderisch. Wo konnte das Sommerkonzert des Jack-Steinberger-Gymnasiums stattfinden, nachdem die Aula der Schule wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung steht? Die Erlöserkirche erwies sich als ideale alternative, nicht nur aus akusitischen Gründen, sondern weil der geräumige Altarraum schnelle Umbauten ermöglichte.
Und die waren auch nötig. Denn Christel Gimmler und Florian Huber, die beiden Musiklehrer, hatten ein Programm zusammengestellt, das jedem, der Lust dazu hatte, auch einmal öffentlich aufzutreten, ein Podium bot und das erstaunliche Vielseitigkeit zeigte. Die Vielfalt der 30 Nummern (!) machte ebenso großen Spaß wie die Ergebnisse und das Engagement der jungen Leute.
Und man konnte doch auch einige Beobachtungen machen. Etwa beim Schulorchester, in dem die Geigengeneration offenbar Abitur gemacht hat und das Christel Gimmler mit ein paar Mitgliedern des Kammerorchesters aufgefüllt hatte. Aber andererseits hat Valentine Bering derzeit drei Celloschülerinen, die zusammen ein kräftiges rhythmisches Streicherfundament bildeten und mit dem vollen Bläsersatz und Schlagzeug ein wirklich mitreißendes Arrangement von "Pirates of the Caribbean" spielten.

Männer meiden Chöre

Was auch auffiel: Die jungen Männer zieht es immer noch nicht in Scharen in die Chöre. Natürlich, wenn ganze Klassen auftraten, konnten sich die Jungs nicht ausschließen. Und bei den 5. Klassen, die alle Beiträge einstudiert hatten, machte es auch allen Spaß. Aber sobald sie älter werden, neigen die Herren der Schöpfung zum Markieren und interessierten Herumschauen. Bei "The little Mermaid" von Alan Menken, einer Art Dvorákscher "Rusalka"-Geschichte, sang zwar der Gesamtchor des Gymnasiums, aber es waren nur Mädchen. Dabei gibt es wirklich begabte Kerle: Jonas Kiesel, der mit der Abi-Band "Teddy and Friends" drei tolle Nummern aufs Parkett legte, oder Nico Bollwein, Frontman der Jazz-Combo, die einen wirklich schönen Schlussakkord spielten.

Dieter Bohlen ließ grüßen

Vielleicht angestachtelt von Dieter Bohlens DSDS, machten auch die beiden Sechstklässler Alexey Hütter und Bastian Straub mit Adeles "Someone like you" eine ganz gute Figur. Der eine von ihnen wird sicher begriffen haben, dass auch die größte Coolness die Textkenntnis nicht ersetzen kann (zumindest sollte man, wenn man einen bekannten Fäkalfluch ausstößt, vorher das Mikro abschalten). Bei den Mädchen war es dieses Mal nur Viktoria Umkehr (8c), die mit flexibler Stimme Rihannas "Umrella" sang.
Dafür scheinen sich die Männer nicht mehr ans Klavier zu setzen: Anica Berg (10e), Anna Wentrock (6d), Franzisca Meder (6c), Laura Ströbert (8a) und Sophia Taeuber (10e) hatten sich durchaus anspruchsvolle Kompositionen von Einaudi, Daquin, Debussy, Chopin und Tokner ausgesucht. Natürlich spielte bei der einen oder anderen auch ein bisschen Nervosität mit. Denn es ist etwas anderes, ob man ein Stück zu Hause nur für die Ohren der meckernden Geschwister spielt oder ob man vor ein wohlwollendes, aber auch kritischen Publikum tritt. Aber alle kamen durch, und die Ernsthaftigkeit lässt hoffen, dass sie ihr zukunftsfestes Hobby gefunden haben.

Erstmals mit Orgel

Natürlich gab es auch "Exoten des klassischen Kanons" wie Barbara Stumpf (8a), die den Prestosatz eines Blockflötenkonzerts von Tartini spielte. Oder Sebastian Seitz (Q 11), der dank des Umzugs in die Erlöserkirche ein Instrument nutzen konnte, das es in der Schule nicht gibt: Auf der großen Steinmeyer-Orgel spielte er sehr gewissenhaft Bachs große Toccata und Fuge d-moll BWV . Oder das "Gitarrenrepetitorium", das Florian Huber vor einem halben Jahr mit Schülern der 7b gegründet hat und das jetzt schon mit ein paar gut sitzenden Akkorden sie singenden Klassenkameraden begleitete. Da kann man nur hoffen, dass es dieses Ensemble nach den Sommerferien immer noch geben wird.
Und noch etwas fiel auf: Wieviel gute Kompositionen und Arrangement - nicht zuletzt auch durch die Arbeit der Musiklehrer - für derartige Konzerte gibt: unter anderem "Gewitter", bei dem die Kinder der 5a mit Zischen, Fingerschnippsen und Sprigen einen einsetzenden Wolkenbruch mit Gewitter erzeugte. Da wurde kein einziger ton gesungen.