Das Nanomobil der Initiative Junge Forscher besucht das Jack-Steinberger-Gymnasium

Nanotechnologie kennt inzwischen jeder. Na klar: meine saubere Hausfassade, mein kratzfester Autolack, meine Antistinksocken… das ist doch Nano- oder?

So oder ähnlich dachten unsere Schüler auch, bis zum Montagmorgen. Da fuhr nämlich das Nanomobil auf den Parkplatz des Jack-Steinberger-Gymnasiums und dann wurde alles anders.

Nanotechnologie wird in Wissenschaftskreisen hochgelobt, von einigen Kritikern aber abgrundtief verdammt. Grund genug, sich zu informieren! Schließlich sind wir ein naturwissenschaftliches Gymnasium mit einem Physiknobelpreisträger als Namensgeber.

Also hörten Schüler der Q11 und der naturwissenschaftlichen 10. Klassen einen äußerst interessanten Vortrag zum Thema an. Der junge Wissenschaftler Frank Brunnecker, der normalerweise an Nanotubes forscht, hat sich der Nanotechnologie auch insofern verschrieben, als er hin und wieder noch jüngeren wissenschaftsinteressierten Schülern einen Überblick über sein Forschungsgebiet nahebringt.

Je mehr man aber von wissenschaftlicher Seite in die Nanowelt eindringt und zu immer kleineren Dimensionen fortschreitet, umso verblüffender verändert die betrachtete Materie ihre Eigenschaften. Dann ist erst mal nichts mehr klar.

Da leuchten Quantenpunkte aus Cadmiumselenid je nach Größe der Nanoteilchen von hellblau über grün und gelb bis rot.

Da können Silberteilchen im Nanobereich nicht nur silbern sondern auch z.B. rot sein.

Da ist eine atomdünne Schicht von Kohlenstoffteilchen 200 mal fester als Stahl, während dickere Schichten weniger stabil sind. Im Nanoreich ist eben alles anders.

Nach dem Vortrag durften die SchülerExperimente selbst durchführen. Ein richtiges kleines Labor hatte die jungen Forscher mitgebracht. Der Chemiker Matthias Beck, der gerade seine Doktorarbeit am Fraunhofer Institut macht und 2005 das Abitur bei uns am JSG absolviert hat, leitete bei den Versuchen an. Der Lotusblatteffekt konnte an verrußten Objektträgern gesehen, eine CD mit einem Rasterkraftmikroskop untersucht und die Tröpfchen eines Ferrofluids mit Hilfe eines Magneten aus einer Lösung zusammengesucht werden. Verschiedene Stoffbeschichtungen die nanotechnologisch erzeugt worden waren, wurden bezüglich ihrer besonderen Eigenschaften untersucht und die Brownsche Molekularbewegung von Wasserteilchen sichtbar gemacht - faszinierend!

Und was ist los mit Schrödingers Katze, der Holiday-Junktion, nanoskaligen Werkzeugen und der Selbstorganisation beim bottom-up-approach? Das lernen die Kollegiaten genauer im W-Seminar bei Frau Brath, die den Nanotag organisiert hatte, denn das braucht etwas mehr Zeit als einen Vormittag.

Auf großes Interesse stieß auch der abschließende Vortrag über die beruflichen Möglichkeiten von Universitätsabsolventen in den Naturwissenschaften und speziell in der Nanotechnologie. Die Schüler waren begeistert von den vielen Möglichkeiten und viele Fragen wurden gestellt und aus erster Hand beantwortet.

Jack-Steinberger wäre sicher sehr zufrieden gewesen mit uns allen.

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Frau Brath und Schüler beim Experimentieren mit Nanomaterialien

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Frank Brunecker beim Vortrag über die Zukunftstechnologie

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Auch Geckofüße sind Nano

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Flüssigkeiten können tatsächlich magnetisch sein.