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Ein besserer Botschafter für die klassische Musik bei Jugendlichen ließe sich wohl schwerlich finden: Cool, dass David Garrett es auf sich genommen hat, die Schüler der Bad Kissinger Schulen an einer für sie öffentlichen Generalprobe im Max-Littmann-Saal teilnehmen zu lassen. „Ich wusste ja gar nicht, dass der Saal schon heute Morgen voll sein würde,“ begrüßte er sie locker und im richtigen Outfit. Seiner einzigen Bitte, leise zu sein und nur ohne Blitz zu fotografieren, kamen sie im ersten Fall recht gut nach (Vielleicht sollte man nicht die wuseligen Jüngsten in die ersten Reihen setzen.), im zweiten konnten vor allem die Kleinen den Blitz bei Mamas oder Papas Digitalkamera wohl gar nicht ausschalten, sodass Garrett sie bei den Einzelproben zu kniffligen Stellen nach dem ersten Durchlauf um Einstellen des Fotografierens bitten musste.

Aber insgesamt hatte er das Ohr der 800 Kinder und Jugendlichen und konnte auch nach dem etwas anderen Schulkonzert einige junge Damen, die unbedingt ein Foto mit ihm auf ihr Handy bannen wollten, nur mithilfe seines Charmes und seiner Entourage abwehren. Brahms Violinkonzert als Event für junge Leute? Der Monats-Altersdurchschnitt der Zuhörer im Max-Littmann-Saal wurde beträchtlich gesenkt und so manch ein Jugendlicher hörte Brahms sogar sehr aufmerksam zu, weil halt ‚der Richtige‘ da spielte.

Und geprobt wurde dabei auch ganz ernsthaft. Stellen wiederholen, Interpretationen verbessern ist eine schweißtreibende Angelegenheit (Und wie lässig, aber dennoch sorgsam warf Garrett dann sein Schweißtuch übers Mikrofon.), bei der man sich konzentrieren, sich kurz gesagt anstrengen muss. Auch das war eine gute Lektion für all die, die glauben, berühmt wird man, wenn man in einer Castingshow ein bisschen herumhüpft und -singt.

Gut gelungen, diese Schulveranstaltung!