Neue Ziele für das Vivarium

Bericht von Agnes Brath

Nach unserem Umzug in den neuen Vivariumraum 321 stellte sich sehr schnell heraus, wie praktisch alles eingerichtet ist. Jetzt haben wir fließendes Wasser und einen Gartenschlauchanschluss, so dass wir die Kaltwasserbecken direkt befüllen können statt Eimer zu schleppen. Auch die Einrichtung hat sich bestens bewährt. Der vorhandene Raum ist optimal genutzt. Mit den fahrbaren Tischen, die für die großen Gewichte der Käfige auch geeignet sind, ist es problemlos möglich, die Tiere in den angrenzenden Unterrichtsraum zu bringen. So können sie mit wenig Aufwand gezeigt werden und den Biologieunterricht bereichern.

Weitere Artikel

Bei Pflegearbeiten können Plastikbehälter aus den Regalen entnommen werden, die dann das komplette Material enthalten für einen bestimmten Pflegevorgang. In einer Box haben wir Karteikarten gesammelt, auf denen die Algorithmen der Pflege vermerkt sind. Das macht die Schüler unabhängiger und sie werden selbstständiger bei den Arbeiten. Die Schüler brauchen jetzt nur bei wichtigen Besonderheiten meine Anleitung und alle Anwesenden werden hinzu gerufen, wenn gerade bei einem Tier eine interessante Beobachtung gemacht werden kann. Dies bereichert unsere Arbeit.

1.geaendert

Mein erklärtes Ziel war es in diesem Schuljahr, dass sich die Wahlkursschüler mehr mit den einzelnen Tierarten und ihrer Lebensweise beschäftigen können. Außerdem sollten sich alle Vivaristi bei allen Tierarten des Vivariums auskennen. Diese Beschäftigung sollte dann in Beobachtungen und erste kleine Experimente münden.

Zur Schuljahresmitte habe ich deshalb meine Arbeit werter intensiviert, indem ich den Wahlkurs geteilt und am Mittwoch- bzw. Donnerstagnachmittag nur mit der Hälfte der Schüler gearbeitet habe. Das gab mir endlich die Gelegenheit, das Wissen über die einzelnen Tierarten intensiv vermitteln zu können. Ich stieß damit auf größtes Interesse.

Natürlich machten nicht alle Schüler diese Umstellung mit und einigen war der Zeitaufwand leider zu groß. Trotzdem bin ich sicher, auf dem richtigen Weg zu sein, denn ein Schulvivarium ist nun mal kein Zoo und die Tätigkeit der Schüler darf sich meiner Meinung nach nicht auf Pflegearbeiten beschränken, sondern muss neben der wertvollen emotionalen Bindung an die Tiere und dem Zuwachs an Interesse und Verantwortungsbewusstsein auch in intensiven Erkenntnisgewinn münden.

In diesem Zusammenhang ist auch das Führen unseres Laborbuches zu sehen, in dem wir regelmäßig protokollieren und auch zwischendurch wichtige Vorgänge eintragen und deren Verlauf schriftlich festhalten.

Das Schlüpfen unserer Goldstaubgeckobabies ist da genauso vermerkt wie der Beginn des Eierlegens bei unserem Wandelnden Blattweibchen, genauso ihr mit unerbittlicher Logik erfolgender Tod ein ¾-jahr später. Die Häutungen bei der Vogelspinne kann man nachlesen und der Kampf des Leopardgeckoweibchens mit ihrer Konkurrentin. Es ist viel leichter nachzuvollziehen, was und warum die Tiere etwas tun, wenn man darüber nachlesen kann. So z.B., dass das Weibchen aggressiv wurde, als sich ihre Hormonlage änderte, weil sich nämlich fruchtbar wurde und danach auch zwei Eier gelegt hat. Diese Eier waren nicht befruchtet und trockneten innerhalb der ersten Wochen des Brütvorganges ein. Alles ziemlich logisch.

2.geaendert

Viele Babies hatten wir in diesem Jahr und wir haben lernen müssen, dass es für uns nicht einfach ist, die Kinder unserer Schützlinge großzuziehen. Viele der Jungtiere sind zu empfindlich, um mit dem Pflegeintervall Montag/Mittwoch/Donnerstag/Freitag zurechtzukommen. Damit werden wir uns wahrscheinlich zufrieden geben müssen.

Sehr erfolgreich verlief wider unser Vivariumnachmittag, an dem wir unsere Arbeit für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft aber auch für alle anderen Interessierten präsentieren. Leider war die Beteiligung recht gering. Die zum Teil sehr jungen Schüler ließen sich davon nicht erschüttern und stellten in beachtenswerten Vorträgen die von ihnen betreuten Tiere vor.

Anschließend konnten sich die Besucher die Tiere ansehen den Schülern Fragen stellen und sich die ersten 12 Experimente vorführen lassen, die im Nachbarraum aufgebaut waren.

3.geaendert

4.geaendert

5.geaendert

Voller Einsatz (Genrikh Steinbeck und Max Förster bei der Pflege des großen Aquariums)

Auch für das leibliche Wohl unserer Besucher war bestens gesorgt, mit Kaffee, toller Kuchenbar und exotischen Früchtedrinks.

6.geaendert

7.geaendert

Futterschnippeln (Genrikh Steinbeck, Veronika Neckermann und Ann-Sophie Brath)