Während auf der Busfahrt noch eine unbekümmerte Fröhlichkeit in der Luft lag, verfielen die Schülerinnen und Schüler auf dem sog. „Karacho-Weg“ in bedrückende Stille. Auf diesem Weg wurden die Juden auf menschenverachtende Art  in das ehemalige KZ von den SS-Männern getrieben. Oben angekommen, blies uns sogleich ein starker Wind ins Gesicht. Zu Beginn des Rundgangs sahen wir einen Film, in dem Überlebende über den Alltag im sog. „Großen Lager“, dem Hauptlager erzählten. Anschließend begann die Führung im zoologischen Park Buchenwald, worin die Kinder der SS-Kommandeure spielten, während in zehn Metern Entfernung hinter dem Zaun die Häftlinge eingesperrt und misshandelt wurden. Im ehemaligen SS-Raum sahen wir eine Nachbildung des KZ, auf dem man auch die mittlerweile nicht mehr existierenden Gebäude, u.a. das „Kleine Lager“ sehen konnte. Jenes wies noch wesentlich schlimmere Bedingungen im Vergleich zum „Großen Lager“ auf. Danach ging es durch das Tor mit der Aufschrift „Jedem das Seine“ in den extrem beengten Gefangenenbereich.

 

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Über den Appellplatz gelangten wir in die „Pathologie“, wo den Opfern z.B. Goldzähne entnommen wurden. Im sich anschließenden Verbrennungsraum wurden die Opfer in Öfen verbrannt und ihre Asche an vermeintliche Angehörige verkauft. Danach konnte der zur Erschießungsanlage umgebaute Pferdestall in einer Nachbildung besichtigt werden. Die Wanne zum Abtransport der Erschossenen steht als Symbol des Schreckens noch im Original in der Anlage.  Spätestens hier wurde jedem klar, wie grausam dieser Abschnitt der deutschen Geschichte wirklich war. Mit einer Opferzahl von 56.000 Toten durch Folter, medizinische Experimente und Auszehrung nimmt das Konzentrationslager als größtes KZ im Deutschen Reich eine erschreckende Stellung ein.

Im Anschluss an die Führung konnten die Schülerinnen und Schüler noch das Museum besichtigen, welches zahlreiche Aspekte der Ereignisse in Buchenwald beleuchtet.