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Selten sieht man eine Horde Teenager so früh am Tag so munter und fröhlich wie am Morgen unserer Abfahrt. Aber es ging ja auch nicht in die Schule, sondern wir waren unterwegs in ein Abenteuer. Denn aufregend ist es auf alle Fälle, wenn man aufbricht, um eine Woche in einer fremden Familie zu verbringen, in einem anderen Land mit einer Sprache, die man nicht wirklich sprechen kann.

Als wir uns nach fast 13 Stunden Fahrt durch die schöne Schweiz unserem Ziel näherten und man links von der Autobahn den Blick auf die berühmten Marmorbrüche von Carrara genießen konnte, erreichte die Spannung ihren Höhepunkt. Am Parkplatz wurden die Gymnasiasten ungeduldig von den Partnern erwartet, die bereits im September in Bad Kissingen zu Gast gewesen waren. Noch etwas schüchterner fanden sich die Realschüler mit ihren Partnern zusammen, denn sie lernten sich gerade erst kennen.

Nach der ersten Nacht in den Familien gab es schon am Sonntag das erste Highlight: Pisa mit dem berühmten schiefen Turm, der tatsächlich noch schiefer ist als man es erwartet. Der Schulleiter des Liceo Pascoli, Herr Ceccanti, der aus Pisa stammt, hatte sich extra die Zeit genommen, den Interessierten die berühmten Fresken des Campo Santo zu zeigen. Ein wenig Zeit blieb noch zum Souvenir-Kauf, dann ging es auch schon zurück nach Massa.

Am Montag gab es eine Menge offizielle Begrüßungen in den Schulen und auch im Rathaus, wo uns Frau Elena Mosti sehr herzlich empfing. Auch einige Mitglieder des neu gegründeten Partnerschaftskomitees der Stadt Massa waren anwesend. Im Anschluss konnten sich alle einen ersten Eindruck unserer Partnerstadt verschaffen, denn es gab eine kurze Stadtführung über die Piazza Aranci bis zum Dom.

In den nächsten Tagen bot sich der Gruppe ein buntes Programm bei schönstem Frühlingswetter. Wir haben erfahren, was den Parmesankäse so einzigartig macht und durften ihn auch probieren. Da man die leckere Spezialität an Ort und Stelle auch kaufen konnte, schleppten die meisten von uns anschließend ein knappes Kilo Käse mit sich herum. Außerdem durften wir einen Tag mit richtig viel Zeit zur freien Verfügung in Lucca verbringen und im Aquarium von Genua Rochen streicheln und Haie beobachten. Am letzten Tag besuchten wir noch den typisch italienischen Markt in Marina di Massa, wo es nicht nur Lebensmittel gibt, sondern von Klamotten bis zu Töpfen so ziemlich alles was man (nicht) braucht.

Was gab es noch? Alle hatten die Möglichkeit zu sehen, wie Schule in Italien so abläuft und wie eine andere Familie ihren Alltag organisiert. Wir wurden mit großer Gastfreundschaft aufgenommen und mit leckeren italienischen Köstlichkeiten verwöhnt. Viele Freundschaften wurden geschlossen und wir haben viele Unterschiede bemerkt. Aber irgendwie haben doch alle feststellen können, dass das was uns alle vereint viel größer ist. Und als wir dann beim Abschiedsabend alle zusammen „Auf uns“ von Andreas Bourani anstimmten, kam schon ein bisschen wehmütige Stimmung auf. So verabschiedeten wir uns am Samstagmorgen von den gewonnenen Freunden nicht ohne dass die ersten Verabredungen für die Sommerferien getroffen wurden.

Wir danken der Schulleitung, dem Partnerschaftskomitee Bad Kissingen und dem Kulturreferat der Stadt Bad Kissingen für die freundliche Unterstützung unseres Austausches!