2017 Ilan Katz 2Ilan Katz, pensionierter Geschichtslehrer, kam für die Jüdische Kulturtage nach Bad Kissingen und besuchte auch das Jack – Steinberger – Gymnasium. Ilan Katz merkte man die Routine und Sicherheit des Lehrers an, als er vor den Schülern der Mittelstufe stand. Sein Interesse ist es, das Verständnis für die besonderen Lebensverhältnisse in Israel zu wecken: Über Jahrhunderte unerwünscht in aller Welt suchten die Juden einen sicheren Platz zum Leben und sie bekamen ihn durch den Uno-Beschluss von 1947, aber ohne die wirkliche Zustimmung aller Beteiligten.

Sein Vater war vor den Nazis geflohen und kam buchstäblich mit dem letzten Hemd in Israel an. Er suchte eine sichere Heimstatt für sich und seine Familie und fand sie auch: Der Boden unter ihr aber war brüchig: Die Israelis hatten einen eigenen Staat, der aber von allen umliegenden Staaten und von der arabischen Bevölkerung in Israel nicht akzeptiert wurde.

Ilan Katz sieht diese unmögliche Situation, dass ein großer Teil der Bevölkerung Israels die israelische Flagge nicht als ihre Flagge anerkennt. Katz selbst wohnt im Norden Israels im Dorf Ma'alot, das direkt an die arabische Siedlung Tarshiha grenzt. Freilich, so Katz, entstehen dort, wo Menschen zusammen kommen, auch Freundschaften zwischen Arabern und Juden jenseits des politischen Konflikts. Auch er selbst hat viele arabische Freunde. Das macht vielleicht Hoffnung, dass sein größter Traum in Erfüllung geht, dass seine kleine Enkeltochter nicht mehr wie seine beiden erwachsenen Kinder jahrelang Soldaten sein müssen.